Nahost
Schwere Kämpfe im Gazastreifen dauern an

Israel hat seine Militäroffensive im Gaza-Streifen fortgesetzt.

09.12.2023
    Dichte und große Rauchwolken steigen über Häusern im Gazastreifen auf.
    9. Dezember 2023: Rauchwolken über dem Gazastreifen (AP / Leo Correa)
    Kämpfe gibt es unter anderem in der Hochburg der Hamas, Chan Junis. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden binnen 24 Stunden 133 Menschen getötet. Die Terrororganisation beschoss ihrerseits wieder Israel mit Raketen. Auch aus dem Libanon wurden Geschosse auf Israel abgefeuert, die Armee reagierte nach eigenen Angaben mit Gegenschlägen darauf.
    Hilfsorganisationen kritisierten die USA, die gestern Abend im UNO-Sicherheitsrat eine Resolution für einen sofortigen Waffenstillstand verhindert hatten. Save the Children, Care International und andere erklärten, hätte man die Resolution umgesetzt, hätte man den Zivilisten eine dringend benötigte Ruhepause verschafft. - Zu den Toten durch die israelischen Angriffe gehört nach Informationen des Auswärtigen Amtes auch eine deutsche Familie.
    In einer Videobotschaft begrüßte der israelische Premierminister Netanjahu die Haltung der Vereinigten Staaten, die als einziges der 15 Mitgliedsländer gegen den Resolutionsentwurf gestimmt hatten. Die anderen Länder müssten begreifen, dass man nicht die Vernichtung der Hamas unterstützen und gleichzeitig ein Ende des Krieges fordern kann, sagte Netanjahu.
    Die Versorgung der Menschen im Gaza-Streifen steht vor dem Kollaps, wie das Welternährungsprogramm mitteilte. Die Verzweiflung sei groß, es mangele an Essen und Platz, Zufluchtsräume seien überfüllt, sagte Vize-Direktor Skau.
    Bundeskanzler Scholz telefonierte mit Netanjahu. In dem Gespräch plädierte er nach Angaben des Kanzleramts dafür, dass mehr humanitäre Hilfe die Menschen im Gazastreifen erreicht. Außerdem sei es um Bemühungen zum größtmöglichen Schutz von Zivilisten gegangen.

    Weiterführende Informationen

    Über die Entwicklungen im Nahen Osten halten wir Sie auch in einem Nachrichtenblog auf dem Laufenden.
    Diese Nachricht wurde am 09.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.