Blutskandal in Großbritannien
 Schwere Vorwürfe an die Regierung

Im Skandal um infizierte Blutprodukte in Großbritannien hat eine Untersuchungskommission den Behörden schwere Vorwürfe gemacht.

    Ein Fußgänger vor einem Banner mit der Aufschrift NHS.
    Das öffentliche Gesundheitssystem in Großbritannien heißt "National Health Service", abgekürzt NHS. (Sputnik/Alex McBride )
    Es habe eine weitverbreitete Vertuschung gegeben. Regierungsbeamte hätten Dokumente vernichtet, Patienten seien wissentlich inakzeptablen Infektionsrisiken ausgesetzt gewesen, heißt es in dem Abschlussbericht der Kommission. Es wird erwartet, dass die Regierung den Opfern mehrere Milliarden Pfund Schadenersatz zuerkennen wird.
    In den 1970er und -80er Jahren hatten bis zu 30.000 Menschen kontaminierte Blutprodukte erhalten. Mehr als 3.000 starben, nachdem sie sich bei Transfusionen mit HIV oder Hepatitis C infiziert hatten. Viele andere trugen lebenslange Krankheiten davon.
    Der Skandal gilt als der folgenschwerste in der Geschichte des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes.
    Diese Nachricht wurde am 21.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.