Mehrere arabische Staaten verurteilten das israelische Vorgehen. Ägypten beschuldigte Israel, das Zeltlager vorsätzlich angegriffen zu haben, und sprach von einem neuen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht. Katar zeigte sich besorgt, dass der Angriff die Bemühungen um eine Waffenruhe behindern könnte. Auch aus Saudi-Arabien, Jordanien und Kuwait kam Kritik.
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas erklärte als Reaktion auf den Angriff, sie werde vorerst nicht mehr an Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen teilnehmen.
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei dem Angriff am Sonntagabend mindestens 45 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Der Palästinensische Rote Halbmond hatte mitgeteilt, in dem getroffenen Gebiet hätten etliche Binnenflüchtlinge Schutz gesucht.
Das israelische Militär hatte zunächst Kritik an dem Einsatz zurückgewiesen. Man habe vor dem Luftangriff im Süden des Gazastreifens Vorkehrungen getroffen, um das Risiko für Zivilisten zu verringern, hieß es. So seien etwa präzise Munition eingesetzt und das Gebiet aus der Luft überwacht worden.
EU-Vertreter: Israel muss Offensive stoppen
Der EU-Außenbeauftragte Borrell, Frankreichs Präsident Macron und Bundesaußenministerin Baerbock forderten die israelische Regierung auf, die Offensive in Rafah zu stoppen. Italiens Verteidigungsminister Crosetto sagte, die israelischen Angriffe seien nicht mehr zu rechtfertigen.
Diese Nachricht wurde am 27.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.