Das Bebenzentrum lag laut der US-Erdbebenwarte USGS nahe der afghanischen Stadt Dschurm in der nordöstlichen Hindukusch-Region, die Stärke wurde von der USGS und dem Geoforschungszentrum in Potsdam übereinstimmend mit 7,5 angegeben. Alleine zwölf Schülerinnen wurden bei einer Massenpanik in der nordafghanischen Stadt Talukan getötet, wie die Behörden mitteilten. Zu der Massenpanik kam es in der Stadt Talukan in der Provinz Tachar. "Die Schüler rannten aus dem Gebäude und lösten die Panik aus", sagte Enajat Nawid, Leiter der regionalen Bildungsbehörde, der Nachrichtenagentur AFP. In verschiedenen Meldungen war von mindestens 18 Toten in Afghanistan die Rede. Hunderte wurden verletzt, viele beim Einsturz von Häusern.
Aus Pakistan wurden zunächst acht Tote im Bezirk Bajaur an der Grenze zu Afghanistan registriert, acht weitere in der Stadt Mingora im Swat-Tal. Eine Tote ermittelten die Behörden in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar. Insgesamt wurde die Opferzahl in Pakistan zunächst mit 52 angegeben. In Peshawar stürzten nach offiziellen Angaben zahlreiche Gebäude ein. Alleine dort habe es "mehr als hundert Verletzte" gegeben, sagte der Arzt Muhammad Sadiq. "Viele weitere Verletzte werden in die Krankenhäuser gebracht. Viele liegen unter den Trümmern."
Nepal bleibt diesmal wohl verschont
Der Erdstoß war bis in die indische Hauptstadt Neu Delhi zu spüren, wo Bewohner ihre wankenden Häuser und Büros verließen, wie Reporter der AFP berichteten. Die Stromnetze und Kommunikationsverbindungen brachen in mehreren Teilen Afghanistans, Pakistans und Nordindiens zusammen. Die Erde bebte mindestens eine Minute lang. Die Erdbebenwarte USGS meldete ein Nachbeben der Stärke 4,8. Wenige hundert Kilometer vom Bebenzentrum entfernt hatte es vor zehn Jahren einen Erdstoß der Stärke 7,6 gegeben - damals waren 75.000 Menschen ums Leben gekommen. Betroffen war am Montag auch Kaschmir in der pakistanisch-indischen Grenzregion. Das weiter südöstlich gelegene Nepal, das am 25. April von einem starken Erdbeben heimgesucht worden war, blieb diesmal offenbar weitgehend verschont. Bei dem schweren Beben waren im Frühjahr mehr als 8800 Menschen ums Leben gekommen.
(nch/tj)