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Schwerpunktthema: Wenn Sexualkunde allein um Pille und Pickel kreist

Sexualkunde wird an vielen Schulen eher stiefmütterlich behandelt. Oftmals konzentriert sich der Unterricht in den Fächern Biologie oder Sachkunde in den wenigen Stunden allein auf anatomische und medizinische Fragen. Themen wie sexueller Missbrauch oder der immer frühere Zugang zu Pornografie spielen dabei, wenn überhaupt, nur am Rande eine Rolle.

Moderation: Regina Brinkmann |
    Dabei werden diese Themen immer relevanter im Alltag vieler Kinder und Jugendlicher, wie auch auf einer Fachtagung in Bielefeld in dieser Woche deutlich wurde. Dort berichteten Sexualpädagogen, dass sie in ihrer Beratungsarbeit auch schon Drittklässler erleben, die Internetpornos gesehen haben und darauf verwirrt und verunsichert reagierten. In den höheren Altersgruppen der 14- bis 17-Jährigen nimmt die Zahl der Pornokonsumenten schon deutlich zu. Zwei Drittel aller Heranwachsenden haben bereits Erfahrung mit pornografischen Videos und Seiten im Netz.

    PISAplus fragt: Wie muss Schule auf die veränderte sexuelle Sozialisation von Kindern und Jugendlichen reagieren? Reicht der Besuch bei "pro familia" und ein bisschen Aufklärung im Biologieunterricht oder braucht es völlig neue Konzepte - eine Sexualkunde 2.0.?

    Gesprächsgäste waren:

    * Karla Etschenberg, Erziehungswissenschaftlerin an der Hochschule Flensburg
    * Silja Matthiesen, Leiterin der sexualpädagogischen Abteilung der pro familia Hamburg

    Beitrag dazu:

    Björn Haubrok
    Aufklärung auf Augenhöhe
    Sexualkundeunterricht durch Gleichaltrige an einer Bielefelder Hauptschule

    Außerdem Kurzmeldungen aus der Bildungswelt.