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Schwerter des Himmels

Als Howard Carter den Sarg des Tutenchamum öffnete, fand er bei dem ägyptischen Knabenkönig zwei Schwerter – eines aus Gold, das andere aus Eisen. Ursprünglich stammt dieses Eisen nicht aus einer Mine. Man hatte es aus einem Meteoriten gewonnen – aus einem kosmischen Geschoss, der auf die Erde gefallen war.

    Ständig fallen Meteoriten auf die Erde – einige Tonnen pro Jahr. Die meisten bestehen aus Gestein. Man findet sie nur schwer, weil sie dem Erdgestein sehr ähnlich sind und weil sie dem Wetter ausgesetzt schnell verwittern. Einige Meteoriten bestehen jedoch zu einem großen Teil aus Eisen und Nickel. Sie stammen von einem ziemlich großen Elternobjekt – beispielsweise von einem Asteroiden.

    Immer mal wieder hatten alte Kulturen beobachtet, wie diese kosmischen Steine vom Himmel fielen. Man brachte sie deshalb mit den Göttern in Verbindung. Eisen, das man aus einem Meteoriten gewonnen hatte, verwendete man für in Zeremonien wichtige Waffen und Werkzeuge. Schon vor 3000 Jahren schmiedeten die Chinesen ein Zeremonienschwert aus Eisen von einem Meteoriten. Der Herrscher Indiens besaß im frühen 17. Jahrhundert mehrere Waffen aus Meteoriteneisen.

    Noch im 19. Jahrhundert hatte ein russischer Zar ein Meteoritenschwert, und einem japanischen Kronprinzen schenkte man ein solches Schwert - Waffen mit himmlischer Abstammung.