Im Tanzkleid aus Paris klopfte sie an die Klostertür. Der Name Lea Ackermann steht für einen ungewöhnlichen Lebensweg. 1937 in Völklingen an der Saar geboren, führte der Weg nach der Schule in eine Banklehre. Aber Lea Ackermann wollte im Leben etwas bewegen und nicht ein Leben mit Geld verbringen. So wurde aus der Bankkauffrau 1960 die Nonne. Lea Ackermann schloss sich den Missionsschwestern "Unserer Lieben Frau von Afrika" an, wurde Schwester Leoncia.
1985 entsandte der Orden sie nach Kenia. Dort sah sie das Leid der Frauen in Elendsprostitution und gründete SOLWODI – Solidarity with Women in Distress, einen Verein für Frauen in Not, der bis heute weltweit seine Unterstützung anbietet, finanziert nicht zuletzt durch Spenden. Seit 1988 ist SOLWODI auch in Deutschland vertreten und ist Anlaufstelle unter anderem für Migrantinnen in Notsituationen. Der Verein hilft Opfern von Zwangsheirat, Zwangsprostitution und Menschenhandel. Der Katholischen Kirche wirft Lea Ackermann vor, dass sich Frauen dort wie Eindringlinge fühlen, dass man ihnen nicht den Platz zugesteht, den ihnen Staat und Gesellschaft längst einräumen.
Dieses "Zeitzeugen"-Gespräch ist eine Wiederholung aus dem September 2017. Das ganze Gespräch können Sie hier nachlesen und -hören.