In der Erinnerung ist Famagusta ein Ferienparadies. Hunderte Hotels säumen den endlosen Sandstrand, Kinder spielen im seichten Wasser. Und in dem dahinter liegenden Stadtteil Varosha genießen griechische Zyprer das geschäftige Leben eines Touristenstädtchens. All das existiert nur noch als Traum. 1974 besetzte die türkische Armee den Norden Zyperns. Die Bewohner und Urlauber flohen. Seit 34 Jahren stehen die Hotels in Varosha leer, in den Straßen liegt der Staub zentimeterdick, und an dem kilometerlangen Strand herrscht Totenstille, bis auf das Rauschen des Meeres.
"Unser Haus liegt direkt am Strand in der militärisch gesperrten Zone von Famagusta, einer Geisterstadt. Sehen können wir es nur von weitem, mit Ferngläsern."
"Patricia, die Tochter des bekannten Malers Xanthos Hadjisotiriou, ist eine von mehr als 140.000 griechisch-zyprischen Flüchtlingen, die 1974 beim Einmarsch der türkischen Armee aus ihren Häusern vertrieben wurden."
""Wir flüchteten damals vor den Tieffliegern. Wir mussten uns beeilen und nahmen nichts mit. Ich trug Shorts und FlipFlops. Wir hätten nie gedacht, dass wir nicht wiederkommen würden. Wir flohen, um unser Leben zu retten und glaubten, in ein, zwei Tagen wieder zurückkehren zu können."
Bis heute hat die Familie keinen Zugang zu ihrem Grundstück. Andere Vertriebene konnten nach der Öffnung der Grenzübergänge 2003 wenigstens den Ort ihrer Kindheit und Jugend besuchen. Mehr aber auch nicht. Bisher gibt es , von Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte abgesehen, keinen wirkungsvollen Mechanismus, die Rückgabe- und Entschädigungsfrage im geteilten Zypern zu klären. Denn auch 45.000 türkische Zyprer haben ihren Besitz im Süden zurücklassen müssen. Besonders kompliziert wird es, wenn Häuser im militärischen Sperrgebiet liegen, inzwischen Straßen darüber führen oder Hotels darauf stehen. Dabei geht es, wie der Anwalt Michail Vladimirou weiß, um Millionensummen.
"Ich habe den Fall eines türkischen Zyprers übernommen, dem Land am Flughafen Larnaka im Süden gehört. Aber die Regierung der Republik Zypern zahlt ihm keine Entschädigung. Es gibt ein Gesetz von 1991, das besagt, dass der türkisch-zyprische Besitz unter der Verwaltung des griechisch-zyprischen Innenministeriums steht."
Bevor jemand Land oder Geld bekommt, müsse eine politische Lösung her. Das Eigentumskapitel wird das schwerste sein bei den Friedensverhandlungen zwischen dem griechisch-zyprischen Präsidenten Dimitris Christofias und dem Führer der Zyperntürken, Mehmet Ali Talat. Hier vermengen sich Emotionen mit Geld. Anfang 2009 soll das Thema auf den Tisch kommen. Seit ihrem ersten Treffen im September erzielten die Verhandlungspartner jedoch wenig Einigung. Sie erfanden daher das 3-Körbe-Prinzip: in den einen kommen die fertigen Kompromisse, in den zweiten die Punkte, bei denen es Annäherung gibt, und im dritten schmoren die schweren Fälle für spätere Diskussionen. Es ist zu erwarten, dass viele offene Fragen aus dem Eigentums-Katalog in diesen dritten Korb wandern.
"Nach einer Vereinigung wird es sicher Entschädigungszahlungen geben. Aber die Leute wollen ihr Land jetzt zurück. Sie glauben nicht an Komitees oder den Staat."
Bisher darf kein Flüchtling, ob griechischer oder türkischer Zyprer, seinen Besitz im anderen Teil des Landes nutzen oder verkaufen. Und dennoch geben sie die Hoffnung auf eine Heimkehr nicht auf. Denn jeder von ihnen hat einen Jahrzehnte alten Traum.
"Ich würde auf jeden Fall in unser Haus zurückkehren. Als ich jung war, schlief ich immer mit dem Rauschen der Wellen ein. Und das würde ich so gern wieder tun."
"Unser Haus liegt direkt am Strand in der militärisch gesperrten Zone von Famagusta, einer Geisterstadt. Sehen können wir es nur von weitem, mit Ferngläsern."
"Patricia, die Tochter des bekannten Malers Xanthos Hadjisotiriou, ist eine von mehr als 140.000 griechisch-zyprischen Flüchtlingen, die 1974 beim Einmarsch der türkischen Armee aus ihren Häusern vertrieben wurden."
""Wir flüchteten damals vor den Tieffliegern. Wir mussten uns beeilen und nahmen nichts mit. Ich trug Shorts und FlipFlops. Wir hätten nie gedacht, dass wir nicht wiederkommen würden. Wir flohen, um unser Leben zu retten und glaubten, in ein, zwei Tagen wieder zurückkehren zu können."
Bis heute hat die Familie keinen Zugang zu ihrem Grundstück. Andere Vertriebene konnten nach der Öffnung der Grenzübergänge 2003 wenigstens den Ort ihrer Kindheit und Jugend besuchen. Mehr aber auch nicht. Bisher gibt es , von Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte abgesehen, keinen wirkungsvollen Mechanismus, die Rückgabe- und Entschädigungsfrage im geteilten Zypern zu klären. Denn auch 45.000 türkische Zyprer haben ihren Besitz im Süden zurücklassen müssen. Besonders kompliziert wird es, wenn Häuser im militärischen Sperrgebiet liegen, inzwischen Straßen darüber führen oder Hotels darauf stehen. Dabei geht es, wie der Anwalt Michail Vladimirou weiß, um Millionensummen.
"Ich habe den Fall eines türkischen Zyprers übernommen, dem Land am Flughafen Larnaka im Süden gehört. Aber die Regierung der Republik Zypern zahlt ihm keine Entschädigung. Es gibt ein Gesetz von 1991, das besagt, dass der türkisch-zyprische Besitz unter der Verwaltung des griechisch-zyprischen Innenministeriums steht."
Bevor jemand Land oder Geld bekommt, müsse eine politische Lösung her. Das Eigentumskapitel wird das schwerste sein bei den Friedensverhandlungen zwischen dem griechisch-zyprischen Präsidenten Dimitris Christofias und dem Führer der Zyperntürken, Mehmet Ali Talat. Hier vermengen sich Emotionen mit Geld. Anfang 2009 soll das Thema auf den Tisch kommen. Seit ihrem ersten Treffen im September erzielten die Verhandlungspartner jedoch wenig Einigung. Sie erfanden daher das 3-Körbe-Prinzip: in den einen kommen die fertigen Kompromisse, in den zweiten die Punkte, bei denen es Annäherung gibt, und im dritten schmoren die schweren Fälle für spätere Diskussionen. Es ist zu erwarten, dass viele offene Fragen aus dem Eigentums-Katalog in diesen dritten Korb wandern.
"Nach einer Vereinigung wird es sicher Entschädigungszahlungen geben. Aber die Leute wollen ihr Land jetzt zurück. Sie glauben nicht an Komitees oder den Staat."
Bisher darf kein Flüchtling, ob griechischer oder türkischer Zyprer, seinen Besitz im anderen Teil des Landes nutzen oder verkaufen. Und dennoch geben sie die Hoffnung auf eine Heimkehr nicht auf. Denn jeder von ihnen hat einen Jahrzehnte alten Traum.
"Ich würde auf jeden Fall in unser Haus zurückkehren. Als ich jung war, schlief ich immer mit dem Rauschen der Wellen ein. Und das würde ich so gern wieder tun."