Der russische Schwimmverband bestätigte, dass Julija Jefimowa vom Weltverband vorläufig gesperrt wurde. Eine konkrete Stellungnahme zum Doping-Verdacht gegen die Schwimm-Weltmeisterin gibt es aber bislang nicht.
Russische Medien berichten, Jefimowa sei in einer wettkampffreien Zeit positiv auf Meldonium getestet worden. Das Herzmittel ist leistungssteigernd und steht seit Beginn dieses Jahres auf der Doping-Liste. Die Schwimmerin war 2013 schon einmal gesperrt worden – damals für 16 Monate wegen eines Anabolika-Vergehens. Sie hatte die Sperre mit einem Strafzettel wegen zu schnellen Fahrens verglichen.
Putin bezeichnet Sportfunktionäre als unfähig
Jetzt also geht es um Meldonium: Seitdem Tennisstar Maria Scharapowa zugegeben hat, das Mittel genommen zu haben, sind rund 100 weitere Fälle registriert worden. Dass vor allem die Sportnation Russland am Pranger steht, ärgert auch den Präsidenten.
Wladimir Putin kritisierte die eigenen Verbandsvertreter in scharfem Ton: "Es ist offensichtlich, dass sich unsere Sportfunktionäre in diesen Fragen unfähig gezeigt haben. Sie haben unsere Verbotslisten nicht rechtzeitig aktualisiert. (…) Als dieses Zeug von der Welt-Anti-Dopingagentur verboten wurde, hätte man entsprechend reagieren müssen."
Lawrow kritisiert Welt-Anti-Doping-Agnetur
Außenminister Lawrow hatte dagegen kürzlich seinen Vorwurf auch an die Welt-Anti-Dopingagentur WADA gerichtet: "Dass unsere führenden Athleten auf einmal einer Flut von Beschuldigungen ausgesetzt wurden, wirft Fragen auf. Vielleicht hatte die WADA gute Gründe für das Meldonium-Verbot. Aber dann muss man die Gründe auch nennen."
Der erneut unter Doping-Verdacht stehenden Julija Jefimowa droht nun eine lebenslange Sperre. Auch die Olympischen Sommerspiele im August in Rio würde sie damit verpassen.