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Science-Fiction-Autor Ray Bradbury
Herz für Planeten und Menschen

Vor 100 Jahren kam in Waukegan, einem Vorort von Chicago, Ray Bradbury zur Welt. Zwar spielen viele der Werke des Science-Fiction-Autors auf fremden Planeten – doch Bradbury ging es immer um den Menschen und die Verletzlichkeit des Lebens auf der Erde.

Von Dirk Lorenzen |
In Ray Bradburys Mars-Chroniken geht es um das Auswandern von der Erde zum roten Planeten
In Ray Bradburys Mars-Chroniken geht es um das Auswandern von der Erde zum roten Planeten (Mars Global Surveyor/NASA)
In seinen "Mars-Chroniken" errichten Menschen eine Kolonie auf dem Mars. Als die ersten Astronauten dort landen, werden sie von den Ureinwohnern bekämpft. Schließlich sterben die Marsianer an Windpocken und erste Pioniere siedeln von der Erde zum roten Planeten um. Sie verwandeln die staubige Landschaft in eine grüne Oase und bauen das Amerika ihrer Kindheit nach.
Nachdem die Erde durch einen Atomkrieg zerstört wurde, fliehen die Überlebenden auf den Mars – es gibt kein Zurück.
In dem Mitte des letzten Jahrhunderts veröffentlichten Werk spielt sich all dies zwischen 1999 und 2026 ab.
Eine Schulklasse auf der Venus
In einer Kurzgeschichte Bradburys geht es um eine Schulklasse auf der Venus. Dort herrscht Dauerregen und die Sonne zeigt sich nur alle sieben Jahre für zwei Stunden.
Die Wolkenschichten der Venusatmosphäre wirbeln innerhalb von vier Tagen einmal um den Planeten (NASA)
In einer Geschichte Ray Bradburys geht es um das Leben von Kindern auf der Venus (NASA)
Ein von der Erde eingewandertes Mädchen schildert der Klasse ihre Erinnerung an die Sonne. Die Freundinnen, die die Sonne noch nie gesehen haben, sperren das Mädchen eifersüchtig in einen Schrank. So verpasst es schließlich die zwei heiteren Stunden auf der Venus.
Ray Bradbury, der Autor vieler berührender Geschichten mit himmlischem Bezug, starb am 5. Juni 2012 im Alter von 91 Jahren – genau als die regnerische Venus vor der Sonne stand.