Archiv

SED-Diktatur
Auch die Bahn profitierte von Zwangsarbeitern

Die Reichsbahn in der DDR hat offenbar jahrzehntelang von der Zwangsarbeit durch politische Gefangene profitiert. Das ergab eine Studie der Leipziger Universität, über die das ARD-Fernsehen berichtet.

    Die Metallarbeiter im VEB Waggonbau Görlitz fertigen Doppelstockzüge für die Deutsche Reichsbahn (DR) und für den Export. Im Juli 1976 wird eine Serie von Waggons für Polen in den riesigen Werkhallen in Görlitz montiert.
    Metallarbeiter im VEB Waggonbau Görlitz fertigen Doppelstockzüge für die Deutsche Reichsbahn (DR). (dpa picture alliance / Ulrich Haessler)
    Die Deutsche Reichsbahn der DDR hat nach einem Bericht des Fernsehmagazins "Report Mainz" in großem Umfang politische Gefangene als Zwangsarbeiter für sich schuften lassen. Das sei das Ergebnis einer Studie, die von der Union der Opferverbände der Kommunistischen Gewaltherrschaft in Auftrag gegeben worden sei.
    Demnach wurden die Zwangsarbeiter von 1951 bis 1989 zu physisch schweren und gesundheitsgefährdenden Arbeiten eingesetzt, ohne angemessen bezahlt worden zu sein. Jährlich seien bei der Bahn bis zu 1.500 Strafgefangene eingesetzt worden.
    Die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), forderte die Deutsche Bahn auf, die Verantwortung für diesen Teil ihrer Unternehmensgeschichte anzunehmen.Die Reichsbahn ging Ende 1993 zusammen mit der Bundesbahn in der Deutschen Bahn AG auf.
    (ach/cp)