Das, was war wir in den vergangenen Tagen an politischem Stil erlebt haben, sei ungewöhnlich und auf eine neue Art und Weise beunruhigend gewesen, erklärt der Leiter des Deutschlandradio-Hauptstadtstudios Stephan Detjen im Gespräch mit @mediasres.
Auch wenn Bundesinnenminister und CSU-Chef Horst Seehofer nun Abstand von seinem Rücktritt genommen habe, sei es richtig gewesen, darüber zu berichten. Ab dem Zeitpunkt, an dem es im Raum stand, war die Berichterstattung unvermeidlich, so Detjen.
Eine Herausforderung sei in solch hektischen Tagen und Nächten der Berichterstattung, weiterhin die eigene Sprache zu reflektieren und die zugespielten Statements kritisch zu hinterfragen.
Hier seien Journalistinnen und Journalisten mit Formen der Desinformation konfrontiert, wie man sie in Deutschland vorher noch nicht gekannt habe. Der richtige Umgang damit sei allerdings notwendiger Teil der journalistischen Professionalität.
Im Bezug auf den Umgang mit einer zunehmend radikalisierten Sprache seien Journalisten zudem immer noch Lernende, so Detjen. Hier immer mehr das Augenmerk nicht nur auf das auffällige, sondern auf das wesentliche zu richten, sei wichtig.