
Möglichst zuverlässig soll ermittelt werden, ob der Bestand der Meeressäuger stabil ist. Auch Schleswig-Holstein und die Nordsee-Anrainer Niederlande und Dänemark erfassen im Rahmen des internationalen Seehundschutzabkommens ihre Tiere.
Zuletzt über 23.600 Seehunde gezählt
2022 wurden entlang der Nordseeküste insgesamt 23.650 Seehunde gezählt, die bei Ebbe auf Sandbänken lagen. In Niedersachsen waren es dem zuständigen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) zufolge 8.720 Tiere. Der tatsächliche Bestand liegt höher, weil immer etwa ein Drittel der Seehunde im Wasser schwimmt.
Experten: Ausbau der Windkraft auf See bringt Gefahrenpotenzial für Meeressäuger
Man könne den Bestand der Seehunde als Gradmesser für die Qualität des Lebensraums Wattenmeer sehen, sagte die Wildtierspezialistin Siebert von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Sorgen bereiten ihr der verstärkte Ausbau der Windkraft auf See. "Das bringt ein großes Gefahrenpotenzial für Meeressäuger mit sich". Denn Seehunde wanderten viel, die ganze Nordsee sei ihr Jagdrevier, erläuterte die Expertin. In vielen Meeresgebieten lagere alte Munition, die gesprengt werden müsse. Das Errichten der Windräder mache Lärm unter Wasser, es gebe mehr Schiffsverkehr.
Diese Nachricht wurde am 09.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.