Segeln
Olympia-Zweite Tina Lutz: America's Cup "gäbe Perspektive"

Die Briten müssen auch nach 173 Jahren weiter auf den ersten Gewinn des America's Cups warten. Die Neuseeländer waren ein verdienter Sieger, sagt Seglerin Tina Lutz. Sie hofft, dass in Zukunft auch die Frauen beim America's Cup stärker berücksichtig werden.

Tina Lutz im Gespräch mit Christian von Stülpnagel |
ZWei Segelboote segeln auf dem Meer aufeinadner zu: Links, kleiner im Bild, das Boot der Briten beim America's Cup, rechts das von Neuseeland.
Neuseeland (rechts) hat in Barcelona zum dritten Mal in Folge den America's Cup gewonnen. (IMAGO / LaPresse / IMAGO / Eric Renom / LaPresse)
Neuseeland hat auch die 37. Ausgabe des America's Cups gewonnen und damit den Titel in den Gewässern vor Barcelona zum zweiten Mal verteidigt. In der Finalserie haben die Kiwis um Steuermann Peter Burling Großbritannien mit 7:2 besiegt.
Großbritannien wartet damit auch nach 173 Jahren auf den ersten Sieg bei einer der ältesten noch laufenden Sportveranstaltungen der Welt. Einst haben die Briten den Cup selbst ins Leben gerufen - nur gewinnen konnten sie ihn noch nie. Immerhin: Zum ersten Mal seit mehr als 60 Jahren erreichte das Team um Skipper Ben Ainslie wieder das Finale der Regatta.

Kiwis mit Geschwindigkeitsvorteilen

Für Seglerin Tina Lutz, Silbermedaillengewinnerin von Tokio und Teilnehmerin des Women's America's Cups, war es ein verdienter Sieg der Kiwis: "Ich hatte das Gefühl, dass sie immer einen Vorteil in der Geschwindigkeit hatten, sie waren immer ein bisschen schneller", sagte Lutz im Gespräch mit dem Deutschlandfunk.
"Die Neuseeländer haben einfach die kühneren Entscheidungen getroffen. Vor allem an dem Tag, wo die Bedingungen recht drehig waren, haben die perfekt mit dem Wind mit-gewendet und waren den Engländern immer einen kleinen Schritt voraus."

Perspektive für die Seglerinnen

In Zukunft hofft sie, dass auch mehr Frauen die Chance haben, um den America's Cup mitzusegeln: "Bei uns ist es so, dass die Frauen nach dem olympischen Sport nicht so richtig eine Pespektive haben", sagt Lutz. Ihnen bliebe meist nur das Offshore-Segeln bei Regatten wie der Vendée Globe. Rennen im Rahmen des America's Cups mit seinen Millioneninvestitionen in die Teams sei da eine gute Möglichkeit: "Der gäbe diese Perspektive."
In diesem Jahr hat zum ersten Mal der Women's America's Cup stattgefunden. Tina Lutz hofft, dass der auch bei den zukünftigen Ausgaben erhalten bleibt – als Gewinner darf Neuseeland bestimmen, welche Wettkämpfe es im Rahmen des Cups gibt: "Ich glaube, dass die Frauen dort vor Barcelona gezeigt haben, wie gut sie sind. Und ich bin mir sicher, dass wenn die Frauen die Möglichkeiten bekommen, auf den Booten zu segeln, sie auch beim "richtigen" America's Cup einen Platz bekommen können.

cvs