Parteitag der US-Republikaner
Selbst frühere Rivalen stellen sich hinter Trump - Ende der Mäßigung im Tonfall gegen Demokraten

Selbst Nikki Haley und Ron DeSantis, einst erbitterte politische Gegner Donald Trumps, haben sich auf dem Parteitag der Republikaner demonstrativ hinter den Präsidentschaftskandidaten gestellt und zur Geschlossenheit aufgerufen. Über die Demokraten äußern sich die Republikaner - trotz anderslautender Beteuerungen - wieder so aggressiv wie vor dem Attentat auf Trump.

17.07.2024
    Jubelnde Anhänger von Donald Trump in der Veranstaltungshalle in Milwaukee
    Nomierungsparteitag der US-Republikaner in Milwaukee (AFP / PATRICK T. FALLON)
    Innerparteilich senden die Republikaner ein Signal der Einigkeit aus. "Donald Trump hat meine volle Unterstützung", sagte die frühere UNO-Botschafterin und einstige Kontrahentin um die Präsidentschaftskandidatur, Haley. Sie richtete sich in ihrer Rede an Trump-Skeptiker. Es gebe zwar einige Amerikaner, die nicht zu hundert Prozent mit Trump übereinstimmten. Doch eine geeinte Republikanische Partei sei unerlässlich, um das Land zu retten, betonte Haley. Im Vorwahlkampf hatte Haley unter anderem Trumps geistige Eignung für das Präsidentenamt in Frage gestellt.
    Der Gouverneur von Florida, DeSantis, stellt sich ebenfalls in einer Rede hinter Trump. Auch er war in den Vorwahlen Kontrahent von Trump. "Schicken wir Joe Biden zurück in seinen Keller und Donald Trump zurück ins Weiße Haus", sagte DeSantis in Milwaukee. Trump hörte beim Parteitag persönlich den Reden seiner einstigen Konkurrenz zu. Der 79-Jährige war am Montag zu Beginn des Parteitags offiziell zum Präsidentschaftskandidaten seiner Partei ernannt worden. Trump geht mit dem Senator und Bestseller-Autor Vance als Vizepräsidentschaftskandidat ins Rennen.

    Angriffe auf Demokraten - "Trump wird sich nie ändern"

    Mehrere Redner warfen den Demokraten unter US-Präsident Biden vor, die USA verkommen zu lassen und äußerten Verschwörungserzählungen. Senator Cruz aus Texas erklärte, tausende Amerikaner würden von illegalen Einwanderern, die die Demokraten freigelassen hätten, ermordet und vergewaltigt. Die Demokraten würden kriminelle Migranten ins Land lassen, weil sie ihre Wählerstimmen benötigten. Senator Scott aus Florida erklärte ebenfalls, die Demokraten ließen Nicht-Staatsbürger ins Land, um die Wahlen zu manipulieren.
    Trumps Schwiegertochter Lara Trump, die auch Vizechefin der Republikanischen Partei ist, erklärte die bevorstehende Präsidentschaftswahl zu einem Kampf zwischen "Gut und Böse". Die Demokraten würden das Land zugrunde richten. Auch Ex-Präsident selbst zeigte sich trotz seiner Ankündigung nach dem Attentat, er wolle das Land versöhnen, wieder rhetorisch so aggressiv wie zuvor. Er warnte seine Anhänger in einem Video, das auf dem Parteitag gezeigt wurde, vor Betrug der Demokraten. "Diese Leute wollen und werden betrügen", erklärte Trump. Der Ex-Präsident hatte nach dem Attentat gesagt, er habe eine vor dem Parteitag vorbereitete Rede wieder verworfen und wolle das Land mit seiner Rede für Donnerstag geplanten Rede nun einen.
    Lara Trump räumte am Rande des Parteitags ein, dass ihr Schwiegervater nicht vorhabe, sich zu ändern. Der "Washington Post" sagte sie, er werde so bleiben wie er ist, sonst wäre er auch nicht authentisch.

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    Diese Nachricht wurde am 17.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.