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Selbstgemachtes Ungemach

Klimaforschung. – Klimawandel und Treibhauseffekt gehören inzwischen fast schon zum Grundwortschatz. Doch wie das eine mit dem anderen zusammenhängt und wie das Klima allgemein funktioniert, ist nicht so präsent. Das Buch "Wir Wettermacher" hilft bei der schwierigen Materie.

Von Ralf Krauter |
    "Ein wichtigeres oder besseres Buch ist kaum vorstellbar", urteilte der Bestseller-Autor Bill Bryson. Er hat recht. Tim Flannerys Buch ist vollgepackt mit Information und dennoch gut zu lesen – eine selten gelungene Mischung, die es zu einem aufrüttelnden Werk über den Klimawandel macht. Gut möglich, dass dem australischen Autor dabei zugute kam, dass er selbst kein Klimaforscher ist. Denn obwohl der Zoologe aus Adelaide über Jahre Fakten zusammen getragen hat, nimmt er sich die Freiheit, Geschichten zu erzählen.

    Und die sind so spannend, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will. Die Eisschmelze an den Polkappen, das Aussterben von Tierarten, die Propagandakampagnen der Industrie, die das Problem jahrzehntelang klein redete, der Irrglaube, das Problem sei allein mit technischen Lösungen in den Griff zu bekommen – Tim Flannery untermauert die Fakten mit einer Fülle von Beispielen. Er schreibt nüchtern, nie anklagend - und gerade dadurch enthüllend. Seine sachliche Bestandsaufnahme lässt nach Abwägung aller Fakten nur den Schluss zu, sofort und entschieden zu handeln.

    Fazit: Ein exzellentes Buch zu einer Thematik, die keinem egal sein kann; ein eindringliches Plädoyer dafür, den Klimawandel endlich ernst zu nehmen und auf allen Ebenen zu bekämpfen. Ein Buch, das man gelesen haben sollte.

    Tim Flannery: Wir Wettermacher. Wie die Menschen das Klima verändern und was das für unser Leben auf der Erde bedeutet
    ISBN 3-100-21109-X
    Fischer Verlag, 404 Seiten, 19,90 Euro