Weltwirtschaftsforum
Selenskyj: "Europa muss wieder ein Global Player werden" - Scholz ruft zu mehr Zusammenhalt auf

Der ukrainische Präsident Selenskyj warnt vor einem globalen Bedeutungsverlust von Europa.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht in einer Plenarsitzung am 55. Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos (Michael Buholzer / KEYSTONE / dpa / Michael Buholzer)
    Für die USA hätte Europa keine hohe Priorität mehr, sagte Selenskyj auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Das könne man sich aber nicht leisten. Europa müsse wieder ein Global Player werden und dafür kämpfen, an oberster Stelle zu stehen, betonte Selenskyj. Er forderte eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik europäischer Staaten. Die Länder seien nur gemeinsam in der Lage, sich abzusichern, erklärte Selenskyj.
    Zuvor hatte bereits Bundeskanzler Scholz in Davos zu mehr Zusammenhalt in Europa aufgerufen. Man werde den Freihandel verteidigen, da Zölle und Abschottung Wohlstand kosteten. Zugleich betonte Scholz, die USA seien auch unter Präsident Trump der wichtigste Partner außerhalb Europas. Der Bundeskanzler forderte mehr Besonnenheit im Umgang mit Aussagen und Forderungen aus Washington.
    EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen warnte auf dem Weltwirtschaftsforum vor einer weltweiten Abwärtsspirale. Sie signalisierte Verhandlungsbereitschaft, um einen Handelskonflikt mit den USA unter dem neuen Präsidenten Trump zu verhindern.
    Diese Nachricht wurde am 21.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.