Ukraine
Selenskyj kritisiert Papst-Äußerung

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Äußerungen des Papstes zum Krieg in der Ukraine kritisiert.

    Der ukrainische Präsident Selenskyj während einer Pressekonferenz in Kiew. Er gestikuliert mit beiden Händen und schaut leicht nach oben.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj (AFP / ANATOLII STEPANOV)
    In einer Videobotschaft warf Selenskyj dem Vatikan vor, aus weiter Entfernung "virtuell" vermitteln zu wollen zwischen Menschen, die ums Überleben kämpften, und welchen, die nur vernichten wollten. Es gebe auch Kirchenvertreter, die nicht zweieinhalbtausend Kilometer entfernt seien, sondern vor Ort bei den Menschen, sagte Selenskyj und verwies auf Geistliche in der ukrainischen Armee. Diese stünden an vorderster Front und unterstützten mit Taten.
    Der Papst hatte zuvor in einem Interview gesagt, wenn man sehe, dass es nicht gut laufe, müsse man den Mut haben zu verhandeln. Weil Franziskus auch den Begriff der weißen Fahne benutzte, wurden seine Worte unter anderem in der Ukraine als Aufruf zur Kapitulation gewertet. Der Vatikan erklärte später, Franziskus habe vor allem zu einem Waffenstillstand und einer diplomatischen Lösung aufgerufen.
    Diese Nachricht wurde am 11.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.