Es gehe um Flächen an der Grenze zur Ukraine, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Details nannte der Staatschef nicht. Zudem wurden laut Selenskyj weitere russische Kriegsgefangene genommen. Nach Darstellung Selenskyjs verhindert die Kursk-Offensive, dass Russland den ohnehin hohen Druck auf die ostukrainische Region Donezk noch weiter erhöhen kann, weil es sich auf die Verteidigung auf seinem Gebiet konzentrieren muss. Ob dies bislang geschehen ist, bezweifeln allerdings westliche Militärbeobachter. Sie bescheinigten den russischen Truppen im Kreis Pokrowsk Fortschritte. Auch Selenskyj räumte Probleme ein.
Schwierige Lage im ukrainischen Gebiet Pokrowsk
"Im Donezker Gebiet ist es äußerst schwierig, die wichtigsten russischen Anstrengungen und die größten Kräfte sind genau dort konzentriert", sagte Selenskyj. Die Menschen in Pokrowsk sind zur Flucht aufgerufen. Die Behörden haben die Evakuierung der Stadt angeordnet angesichts des drohenden Vormarsches der russischen Truppen. Demnach sind noch 38.000 Menschen in der Stadt. Der Chef der Donezker Militärverwaltung, Filaschkin, teilte mit, dass von Montag an alle Banken schließen in Pokrowsk. Dann funktionierten nur noch Geldautomaten. Für Russland gilt die Einnahme der wegen eines Bahnknotenpunktes wichtigen Stadt als nächstes Etappenziel in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Drohnenangriffe in der Nacht
In der Nacht wehrten Russlands Streitkräfte nach eigenen Angaben mehrere ukrainische Drohnenangriffe ab. In der Grenzregion Brjansk seien unbemannte Fluggeräte abgeschossen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den Gouverneur des Gebiets. Zudem habe das russische Militär einen ukrainischen Angriff auf Sewastopol im Süden der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgewehrt.
In der Ukraine gab es in weiten Teilen des Landes Luftalarm. Die ukrainische Luftwaffe warnte vor größeren russischen Angriffen mit Kampfdrohnen. Unter anderem in der Hauptstadt Kiew sei die Luftabwehr aktiv gewesen, hieß es.
Diese Nachricht wurde am 29.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.