Zuvor hatte er erklärt, es gehe um den Schutz ukrainischer Gemeinden in der Grenzregion Sumy vor dem anhaltenden Beschuss aus Russland. Angesichts der schweren Kämpfe dort sowie im Osten der Ukraine bat Selenskyj die westlichen Partner um schnellen Nachschub an Waffen und Munition. "Der Krieg kennt keine Ferien", betonte der ukrainische Präsident vor allem an die Adresse der USA, Großbritanniens und Frankreichs.
Selenskyj: "Müssen Versorgung durch unsere Partner beschleunigen"
Die ukrainischen Soldaten leisteten zwar "hervorragende Arbeit", so Selenskyj. "Aber wir müssen die Versorgung durch unsere Partner beschleunigen, wir bitten darum." Die Ukraine brauche Lösungen, sie sei vor allem auf ein rechtzeitiges Eintreffen der zugesagten Hilfspakete angewiesen.
Selenskyj erklärte, es sei nun Hauptziel der Verteidigungsmaßnahmen im Allgemeinen, so viel wie möglich von Russlands Potenzial für einen Krieg zu zerstören und ein Maximum an Gegenangriffsarbeit zu leisten. Zuvor hatte Selenskyj zudem betont, man nehme in Kursk auch Kriegsgefangene für einen Austausch mit Russland. Ziel sei es, ukrainische Soldaten und Zivilisten aus russischer Gefangenschaft nach Hause zu holen.
Ukrainische Einheiten im Osten unter Druck
Vor allem in den Gebieten rund um den Donbass schienen die ukrainischen Einheiten zuletzt schwer unter Druck zu geraten. Aus einigen Orten mussten sie sich bereits zurückziehen. Ukrainische Militärs räumten etwa Schwierigkeiten rund um Pokrowsk ein.
Derweil wurden in der Nacht aus Kiew weitere russische Luftangriffe gemeldet. Luftabwehreinheiten kamen zum Einsatz, Augenzeugen berichteten von Explosionen.
Zweite Brücke in Kursk zerstört
Bei dem Vormarsch im Gebiet Kursk meldete die ukrainische Luftwaffe nach der Zerstörung der wichtigsten Brücke über den Fluss Sejm zuletzt einen weiteren Treffer an einer zweiten Brücke. Auf Bildern ist ein großes Loch in der Fahrbahn zu sehen. Es soll sich um die Überführung nahe dem Dorf Swannoje handeln. Anders als die Brücke bei Gluschkowo, die am Freitag zerbombt worden war, stand das Bauwerk noch. Russische Militärblogger bestätigten die Schäden. Ihren Angaben zufolge gibt es nun nur noch eine Brücke im Kreis Gluschkowo für den Nachschub der Moskauer Truppen - und zwar bei dem Dorf Karysch.
Diese Nachricht wurde am 19.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.