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Seltenes Element aus dem Kosmos
Explodiertes Lithium für die Akkus auf der Erde

Das begehrte Element Lithium, das heute vor allem in Batterien zum Einsatz kommt, hat eine bewegte kosmische Vergangenheit. Nach gängiger Theorie sind nach dem Urknall viel Wasserstoff und Helium sowie etwas Lithium entstanden.

Von Dirk Lorenzen |
Dabei entsteht auch Lithium: die Explosion einer klassischen Nova (Illustration)
Dabei entsteht auch Lithium: die Explosion einer klassischen Nova (Illustration) (NASA/David A. Hardy)
Einmal in einen Stern eingebaut, zerfällt Lithium aber recht schnell – denn ab Temperaturen von mehr als zwei Millionen Grad ist es instabil. Das Lithium aus dem Urknall kann nicht sehr lange existiert haben.
Wo genau die heute beobachteten Mengen des seltenen Elements herkommen, war lange ein Rätsel. Während etwa Kohlenstoff, Sauerstoff oder Calcium auf der Erde aus der Kernfusion in Sternen stammen, ist dies bei Lithium unmöglich.
Offenbar entsteht Lithium vor allem bei Nova-Explosionen. Zu einer Nova kommt es, wenn immer mehr Material von einem großen Begleitstern auf einen kompakten Weißen Zwerg stürzt. Irgendwann zünden im angesammelten Material Kernreaktionen.
In den Gasmassen, die bei der Explosion ins All geschleudert werden, bildet sich auch Lithium. Dort ist es kühl genug, so dass es nicht gleich wieder zerfällt.
Diesen Werdegang des begehrten Elements legen Computersimulationen und  Beobachtungen mit dem Hubble-Teleskop und der fliegenden Sternwarte SOFIA nahe.
Das heute auf der Erde genutzte Lithium war einst in der Umgebung eines explodierten Sterns. Aus den Gasmassen dort geriet es im Laufe der Zeit in die Urwolke, aus der die Sonne und die Planeten entstanden sind.
Schließlich wurde es in die Erde eingebaut – und kommt viereinhalb Milliarden Jahre später in Smartphones und Autoakkus.