"Dann werden wir kurz auf dem Arbeitsmarkt schauen, wo auch Behinderte oder Menschen mit Handicap eingestellt werden. Wir sprechen auch über die klassischen Vorurteile, die man behinderten Menschen gegenüber hat. "
Elf Seminarteilnehmer sitzen vor Trainerin Sabine Warnecke und lauschen aufmerksam. Zum ersten Mal bot das "Büro für Berufsstrategie - Hesse und Schrader" gestern einen Kurs zum Thema "Bewerben mit Handicap". Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es viele Bewerber mit Handicap, darauf will das Büro für Berufsstrategie jetzt reagieren. Viele Menschen wissen nicht, wie sie sich trotz Behinderung positiv darstellen können. Daher werden im Seminar unter anderem auch Tipps für das Vorstellungsgespräch und die schriftliche Bewerbung gegeben.
"Menschen mit Behinderung sind aus unserer Sicht zunächst schon im Nachteil. Arbeitgeber zahlen oft lieber die Ausgleichsabgabe, als dass sie Behinderte oder Schwerbehinderte einstellen. Hier gilt es konkret Unterstützung zu leisten und Betroffenen mit Handicap Chancen aufzuzeigen und auch neue Wege und Möglichkeiten."
Neue Wege sucht auch Seminarteilnehmerin Jessica Trimborn. Sie ist von Geburt an körperlich behindert und kann nur mit Krücken laufen. Die junge Frau hat eine Ausbildung zu Bankkauffrau gemacht und anschließend Wirtschaftsrecht studiert. Trotz ihrer hohen Qualifikation ist sie seit über einem Jahr arbeitslos. Die Jobsuche war für Jessica schon oft frustrierend, da sie immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert wird:
"Bei der Jobsuche stellt man dann doch immer fest, dass die Leute etwas irritiert sind und einem Fragen stellen wie: 'Wissen sie welcher Tag heute ist?' und 'Können sie alleine essen?'. Es ist immer noch so, dass die Leute vorsichtig umgehen und auch seltsame Fragen stellen, einfach weil sie verunsichert sind und nicht wissen, ob sie das Handicap offen ansprechen sollen oder sein lassen. "
Das Beratungsseminar klärt auch über Rechte und Pflichten nach dem AGG, dem allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, auf. Nach dem Sozialgesetzbuch muss jedes Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern mindestens fünf Prozent der Arbeitsplätze an Menschen mit Behinderung vergeben. Wer das nicht tut, zahlt eine monatliche Ausgleichsabgabe. Viele Unternehmen nehmen das lieber in Kauf, da sie oft nur unzureichend über finanzielle Fördermöglichkeiten informiert sind, die ihnen zustehen, um einen Arbeitsplatz behindertengerecht zu gestalten. Auch Jessica hat schon oft erlebt, dass auf behinderte Menschen nur ungern Rücksicht genommen wird:
"Die Leute erwarten zwar, dass man das Gleiche leistet. Wenn man dann aber mal sagt, ich hab hier aufgrund meines Handicaps ein Problem und kann dieses und jenes nicht leisten, da geht niemand drauf ein. Es wird schon erwartet, dass man genau das Gleiche leisten kann wie Leute ohne Handicap."
Dabei haben Menschen mit Behinderung oft besondere Fähigkeiten. Blinde Frauen können dank ihres hervorragenden Tastsinns beispielsweise als medizinische Tastuntersucherinnen in der Brustkrebsprävention arbeiten. Durch solche Positivbeispiele lernen die Teilnehmer, auch ihre Stärken zu betonen. Handicap bezieht sich im Seminar aber nicht nur auf Menschen mit Behinderung. Stefan Heising vom Berufsförderungswerk Köln bildet Menschen aus, die beispielsweise durch einen Gefängnisaufenthalt oder eine psychische Erkrankung nur schwer einen Job finden. Vom Seminar erhofft er sich Tipps für seine Schützlinge:
"Die Hinweise, wie man sowas dann verpackt. Den Lebenslauf und das Anschreiben so zu formulieren, dass man die Chance hat, sein Vorstellungsgespräch zu bekommen. Dass die Leute dann direkt während der Ausbildung bessere Chancen haben ein Praktikum zu finden, und wenn es geht auch dann den Job schon in der Tasche haben, wenn die Prüfung läuft."
Das Seminar für Bewerber mit Handicap ist eine große Herausforderung. Es geht nicht nur darum Lebensläufe zu optimieren, sondern Menschen zu unterstützen, die oft sehr frustriert sind und viel Ablehnung erfahren haben. Sabine Warnecke möchte ganz individuell auf ihre Seminarteilnehmer eingehen. Sie weiß genau, welche Einstellung sie den Teilnehmern mit in die berufliche Zukunft geben will:
"Mut, Selbstbewusstsein und Strategie. Das heißt Mut sich zu bewerben, Arbeitgeber und Unternehmen direkt anzusprechen, das Selbstbewusstsein zu haben, über die eigenen Kompetenzen zu kommunizieren und die eigenen Fähigkeiten zu erkennen. Dass der Einstieg machbar wird."
Elf Seminarteilnehmer sitzen vor Trainerin Sabine Warnecke und lauschen aufmerksam. Zum ersten Mal bot das "Büro für Berufsstrategie - Hesse und Schrader" gestern einen Kurs zum Thema "Bewerben mit Handicap". Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es viele Bewerber mit Handicap, darauf will das Büro für Berufsstrategie jetzt reagieren. Viele Menschen wissen nicht, wie sie sich trotz Behinderung positiv darstellen können. Daher werden im Seminar unter anderem auch Tipps für das Vorstellungsgespräch und die schriftliche Bewerbung gegeben.
"Menschen mit Behinderung sind aus unserer Sicht zunächst schon im Nachteil. Arbeitgeber zahlen oft lieber die Ausgleichsabgabe, als dass sie Behinderte oder Schwerbehinderte einstellen. Hier gilt es konkret Unterstützung zu leisten und Betroffenen mit Handicap Chancen aufzuzeigen und auch neue Wege und Möglichkeiten."
Neue Wege sucht auch Seminarteilnehmerin Jessica Trimborn. Sie ist von Geburt an körperlich behindert und kann nur mit Krücken laufen. Die junge Frau hat eine Ausbildung zu Bankkauffrau gemacht und anschließend Wirtschaftsrecht studiert. Trotz ihrer hohen Qualifikation ist sie seit über einem Jahr arbeitslos. Die Jobsuche war für Jessica schon oft frustrierend, da sie immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert wird:
"Bei der Jobsuche stellt man dann doch immer fest, dass die Leute etwas irritiert sind und einem Fragen stellen wie: 'Wissen sie welcher Tag heute ist?' und 'Können sie alleine essen?'. Es ist immer noch so, dass die Leute vorsichtig umgehen und auch seltsame Fragen stellen, einfach weil sie verunsichert sind und nicht wissen, ob sie das Handicap offen ansprechen sollen oder sein lassen. "
Das Beratungsseminar klärt auch über Rechte und Pflichten nach dem AGG, dem allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, auf. Nach dem Sozialgesetzbuch muss jedes Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern mindestens fünf Prozent der Arbeitsplätze an Menschen mit Behinderung vergeben. Wer das nicht tut, zahlt eine monatliche Ausgleichsabgabe. Viele Unternehmen nehmen das lieber in Kauf, da sie oft nur unzureichend über finanzielle Fördermöglichkeiten informiert sind, die ihnen zustehen, um einen Arbeitsplatz behindertengerecht zu gestalten. Auch Jessica hat schon oft erlebt, dass auf behinderte Menschen nur ungern Rücksicht genommen wird:
"Die Leute erwarten zwar, dass man das Gleiche leistet. Wenn man dann aber mal sagt, ich hab hier aufgrund meines Handicaps ein Problem und kann dieses und jenes nicht leisten, da geht niemand drauf ein. Es wird schon erwartet, dass man genau das Gleiche leisten kann wie Leute ohne Handicap."
Dabei haben Menschen mit Behinderung oft besondere Fähigkeiten. Blinde Frauen können dank ihres hervorragenden Tastsinns beispielsweise als medizinische Tastuntersucherinnen in der Brustkrebsprävention arbeiten. Durch solche Positivbeispiele lernen die Teilnehmer, auch ihre Stärken zu betonen. Handicap bezieht sich im Seminar aber nicht nur auf Menschen mit Behinderung. Stefan Heising vom Berufsförderungswerk Köln bildet Menschen aus, die beispielsweise durch einen Gefängnisaufenthalt oder eine psychische Erkrankung nur schwer einen Job finden. Vom Seminar erhofft er sich Tipps für seine Schützlinge:
"Die Hinweise, wie man sowas dann verpackt. Den Lebenslauf und das Anschreiben so zu formulieren, dass man die Chance hat, sein Vorstellungsgespräch zu bekommen. Dass die Leute dann direkt während der Ausbildung bessere Chancen haben ein Praktikum zu finden, und wenn es geht auch dann den Job schon in der Tasche haben, wenn die Prüfung läuft."
Das Seminar für Bewerber mit Handicap ist eine große Herausforderung. Es geht nicht nur darum Lebensläufe zu optimieren, sondern Menschen zu unterstützen, die oft sehr frustriert sind und viel Ablehnung erfahren haben. Sabine Warnecke möchte ganz individuell auf ihre Seminarteilnehmer eingehen. Sie weiß genau, welche Einstellung sie den Teilnehmern mit in die berufliche Zukunft geben will:
"Mut, Selbstbewusstsein und Strategie. Das heißt Mut sich zu bewerben, Arbeitgeber und Unternehmen direkt anzusprechen, das Selbstbewusstsein zu haben, über die eigenen Kompetenzen zu kommunizieren und die eigenen Fähigkeiten zu erkennen. Dass der Einstieg machbar wird."