Nach einem Amoklauf ist dem Täter die volle Aufmerksamkeit sicher: Da wird über sein Motiv spekuliert, sein Umfeld analysiert und seine Gefühlswelt bis ins kleinste Detail seziert. Die Opfer eines Amoklaufs geraten dagegen ziemlich schnell in Vergessenheit. Lehrer, die mit 30 Schülern in der Falle saßen, Kinder, die mit ansehen mussten, wie ihrem Lehrer in den Kopf geschossen wird, oder wie ihr Freund tot zusammenbricht.
Manche der Überlebenden entwickeln danach eine posttraumatische Belastungsstörung: Das Ereignis bleibt präsent, es bestimmt ihr Leben. Welche neuen Wege gehen Wissenschaftler und Therapeuten, um solchen Störungen vorzubeugen? Werden die Opfer eines Amoklaufs überhaupt ausreichend versorgt – oder werden sie sogar überbehandelt? Die meisten Menschen können schwere Katastrophen nämlich gut selbst verarbeiten. Für sie kann eine Therapie sogar schädlich sein.
Manuskript zur Sendung:
Den ersten Teil der Reihe "Amok" finden Sie hier: Täterprofile