Al-Dschasira im Westjordanland
Sendeverbot stößt auf Kritik

Das erlassene Betriebsverbot für den arabischen TV-Sender Al-Dschasira im Westjordanland ist auf Kritik gestoßen.

    Journalisten arbeiten in Doha, der Hauptstadt von Katar, in einem Newsroom des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira. (Archivbild von 2012)
    Der Sender Al-Dschasira darf im Westjordanland nicht mehr arbeiten (Tim Brakemeier / dpa)
    Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, ist die Anordnung der palästinensischen Autonomiebehörde zutiefst besorgniserregend. Pressefreiheit sei ein hohes Gut und müsse auch in Konfliktsituationen gewährleistet sein. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen erklärte, das Aussetzen des Sendebetriebs erfolge inmitten des Trends, die Meinungs- und Redefreiheit zu unterdrücken. Ein Al-Dschasira-Sprecher sagte, das Verbot solle dazu führen, dass die Öffentlichkeit nicht erfahre, was in der Stadt Dschenin und dem dortigen Flüchtlingslager passiere.
    Die Ausstrahlung von Al-Dschasira-Sendungen wurde am Neujahrsmorgen ausgesetzt. Die Palästinensische Autonomiebehörde erklärte ihr Vorgehen mit aufrührerischen Inhalten und Berichten seitens des Fernsehsenders. Auch in Israel besteht gegen Al-Dschasira aktuell ein Sendeverbot.
    Diese Nachricht wurde am 03.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.