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Serbien im "Media Ownership Monitor"
Viel staatlicher Einfluss auf die Medien

Im "Media Ownership Monitor" nimmt die Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" immer wieder die Medienbranche in unterschiedlichen Ländern in den Blick. Jetzt ist die Situation in Serbien im Fokus - dabei zeigt sich, dass die Meinungsvielfalt insbesondere von staatlichen Akteuren bedroht wird.

    3063051 04/02/2017 Serbian Prime Minister Aleksandar Vucic, right, after voting at a polling station in Belgrade during the presidential election, Serbia. Alexey Vitvitsky/Sputnik |
    Serbiens Präsident Vucic vor Journalisten (dpa/ Alexey Vitvitsky)
    Immer wieder untersucht die Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" die Lage der Medien in verschiedenen Ländern. Mit dem "Media Ownership Monitor" werden vor allem Fragen zur Meinungsvielfalt und zur Marktkonzentration in den Blick genommen.
    In ihrer aktuellen Untersuchung zur Konzentration der Medienmacht in Serbien zeigt die Organisation, dass das Medienumfeld stark von politischer Einflussnahme und Konzentration geprägt ist.
    Die Recherche habe gezeigt, dass es im Fernseh- und Radiomarkt, aber auch in der Printbranche eine große Konzentration gibt. Damit haben wenige große Medienhäuser einen besonderen Einfluss auf die öffentliche Meinung in Serbien.
    "Mehrheit der Medien vom Staat kontrolliert"
    Einen einzigen Medienmogul gibt es in Serbien zwar nicht, aber der Präsident bzw. der Staat hat ein Umfeld geschaffen, in dem eine Mehrheit der Medien vom Staat kontrolliert wird", sagte Nafisa Hasanova von Reporter ohne Grenzen.
    Auf diese Weise üben staatliche Institutionen auch eine direkte Kontrolle aus. In den wesentlichen Gremien seien vor allem Mitglieder, die der regierenden Partei nahe stehen, so Hasanova.
    Für die aktuelle Untersuchung haben "Reporter ohne Grenzen" gemeinsam mit dem "Balkan Investigative Reporting Network" (BIRN) drei Monate in Serbien recherchiert.