"Sehen Sie nicht, dass die Kunst anfängt zu verschwinden?"
"Halt's Maul!"
"Ich wusste nicht, dass man wegen Kunst so durchdrehen kann."
"Halt's Maul!"
"Ich wusste nicht, dass man wegen Kunst so durchdrehen kann."
Kommissar Antoine Verlay, gespielt von Nicolas Gob, hat absolut keine Lust auf seinen neuen Job. Ermittlungen im Kunstbetrieb interessieren ihn nicht. Er hält die Protagonisten für aufgeblasen und kann Monet nicht von Manet unterscheiden. Als ein Mord in einem Museum an der Loire passiert, stellt ihm sein Chef die Kunsthistorikerin Florence Chassagne zur Seite.
"Aber das ist ein Mordfall, ich brauche keine Leseratte, die mir ihm Weg steht und mit meinen Job erklärt."
Unterhaltsame Dialoge
Die Antipathie ist zunächst gegenseitig und bietet Platz für durchaus unterhaltsame Dialoge.
"Wo ist der Polizist an deiner Seite?"
"Ich sag' dir: Da hab' ich einen unkultivierten Rabauken erwischt, der glaubt, dass Botticelli eine Spaghettimarke ist."
"Ich sag' dir: Da hab' ich einen unkultivierten Rabauken erwischt, der glaubt, dass Botticelli eine Spaghettimarke ist."
Sagt die Louvre-Mitarbeiterin Florence Chassagne, gespielt von Eléonore Gosset. "Art of Crime" taucht ein in die Welt der Schönen und Reichen, in die Welt der Fälscher und Kunstschmuggler. In der ersten Doppelfolge müssen die beiden gegensätzlichen Partner im Umfeld einer reichen Kunstmäzenin ermitteln. Ein Mann auf dem Außengelände des Da Vinci Museums in Amboise ist ermordet worden. Außerdem fehlt ein Bild. Aber keines vom großen Meister selbst, sondern von einem seiner Zeitgenossen - Jean Bourdichon. Ein bekannter Vertreter der Frührenaissance, aber kein Universalgenie.
"Alles dreht sich um Leonardo da Vinci."
"Dieser bärtige Typ, der die letzten drei Jahre in Clos Lucé verbracht hat?"
"Dieser bärtige Typ, der die letzten drei Jahre in Clos Lucé verbracht hat?"
Beide tun sich gut
Der Ton zwischen Kommissar und Kunstexpertin ist rau, häufig amüsant, wenn auch manchmal etwas platt. Schnell wird klar - sie tun sich gut. Er hilft ihr, ihre Ängste vor Menschen und Räumen zu überwinden. Sie kann ihn mit ihrem Wissen auf die richtige Spur setzen.
"Wie viel ist ein Leonardo wert?
"Hängt von seinem Zustand ab."
"100 Millionen."
"Ach doch? 100 Millionen?"
"Hängt von seinem Zustand ab."
"100 Millionen."
"Ach doch? 100 Millionen?"
Die Geschichte ist rasant erzählt, die Machart passt sich dem Geschehen an. Nervös fährt die Handkamera vom pittoresken Loire Schloss auf den pompösen Landsitz. Der Bildschirm teilt sich: Auf der einen Hälfte eilt die Kunsthistorikerin durch die heiligen Hallen des Louvre, auf der anderen Hälfte besucht der Kommissar eine reiche Mäzenin und wundert sich, wie hemmungslos betrogen wird.
"Die Leute wollen es einfach glauben. Die Sammler, die Experten, die Versicherer."
"Willkommen in der Welt der Kunst."
"Willkommen in der Welt der Kunst."
Die Welt der Kunst bildet den Rahmen von "Art of Crime", deren erste Doppelfolge frech "Der Da-Vinci-Code" heißt, entlehnt vom bekannten Bestseller von Dan Brown. Da Vinci selbst, die Vermutung der Maler sei homosexuell gewesen, die Vorstellung, die Mona Lisa gebe es auch noch in einer "nackten" Version, die Botschaften - "Codes" - des großen Genies Leonardo da Vinci … all das findet Eingang in die Serie und macht sie so spannend.
Im Stil der modernen Serientradition
"Eine Skizze der Monna Vanna."
"Sieht immer noch aus wie ein Transvestit."
"Sieht immer noch aus wie ein Transvestit."
Für Kenner der Kunstgeschichte ist vieles nicht neu, einiges heiter. Für Kunstinteressierte ist die Serie aber ein großer Spaß und regt an, das ein oder andere im Anschluss nachzulesen. Alle anderen kommen auch auf ihre Kosten. Denn die Protagonisten haben gemäß moderner Serientradition komplizierte Vorleben, anstrengende Ex-Partner ,schwierige Väter. Und Kunsthistorikerin Florence Chassagne leidet sehr anschaulich unter Visionen.
"Jean Bourdichon saß gerade an ihrem Schreibtisch. Letztes Mal hat Botticelli mein Bücherregal durchstöbert. Das ist nicht normal, oder?"
Zum Glück nicht! Deshalb ist "Art of Crime" bei allem klassischen Krimigenre durchaus anregender Serienstoff. Und wer - wie der Kommissar - keine Lust auf Kunst hat, sieht einfach einen Krimi in dem die Reichen die gleichen Probleme haben wie alle. Das beruhigt.
"Ich habe unsere Beziehung beendet."
"Was ist vorgefallen?"
"Er wurde gewöhnlich. Langeweile ist ein Luxus, den ich mir nicht leisten kann."
"Was ist vorgefallen?"
"Er wurde gewöhnlich. Langeweile ist ein Luxus, den ich mir nicht leisten kann."