Eigentlich ist es nur eine kleine Kiste, die vermeintlich unbeachtet auf dem Boden steht: Meist schwarz, groß wie ein Turnschuh - mit einer längs geriffelten gummierten Ablagefläche für den Fuß, der darauf wippt. Denn das Wah Wah wird mit dem Fuß nicht getreten - bedient!
Das Instrumenten-Kabel rechts hinein, links eines heraus, das im Gitarrenverstärker steckt.
Technische Fakten:
Eigentlich recht simpel. Ein Klangfilter verschiebt die Frequenz - und dieser Filter im Wah Wah wird über die große Fußwippe oben betätigt, während des Spielens. Ganz simpel, großer Effekt - und die Körperhaltung ist direkt rockstarmässig.
Der Name ist lautmalerisch. Wah Wah.
Jimi Hendrix hat es verwendet - unter anderem, um die amerikanische Hymne zu zerfetzen. Aber auch bei Voodoo Chile.
Vor allem Gitarristen nutzen es, aber nicht nur: auch Miles Davis mit seiner Trompete, bei der Geburt des Coool.
Die Idee zum Wah Wah hatte der Big-Band-Leader und Trompeter Clyde McCoy: Er wollte den Effekt einer gedämpften Trompete auch elektronisch erzielen können. 1967 wird das Wah Wah zum Patent angemeldet.
Der Effekt für die Musikgeschichte
Ist immens: Die Rockmusik bekommt ab 1967 mit dem Wah Wah ihr Zückerli. Soul, Funk, Disco, Rock - das Wah Wah passt überall.
Aber nicht nur Solo-Gitarren, auch die perkussive Rhythmusgitarre bekommt mit dem Wah Wah Flair verpasst. Das Wah Wah - es ist ebenso 70er wie zeitlos.
Knapp 100 bis gut 300 Euro kosten Wah-Wah-Fußpedale heute. Es gibt zahlreiche Varianten. Ein anschlagsdynamisch reagierendes Auto-Wah oder eine Software.
Seine Beliebtheit ist 50 Jahre später ungebrochen. Ein Wah Wah gehört auf jedes Pealboard. Es ist Standard.