Schlaf- und Essstörungen, Depressionen, Mobbing. So schildert der Vorsitzende Richter die Folgen der Gewalttaten für einen der acht betroffenen Jungen. Sie alle wollten Erfolg im Fußball. Der Verurteilte versprach den Jungen, ihnen bei der Verwirklichung ihres Traums zu helfen.
Er arbeitete an einer Schule, leitete dort die Fußball-AG und trainierte die B-Jugendmannschaft eines Fußballvereins. Diese Vertrauensposition nutzte er nach Überzeugung des Gerichts aus.
"Der Angeklagte hat eine fiktive Person eines Sportmanagers erfunden und diese Person dann als jemanden dargestellt, der den betroffenen Jugendlichen eine spezielle Fußballförderung zu teil werden lassen könne", schildert Dominik Thalmann, Sprecher des Landgerichts Hannover die Strategie des Verurteilten.
Übergriffe als Untersuchungen getarnt
"Armin" hieß der erfundene Fußballmanager, der mit den Jungen chattete und sich mit ihnen verabredete. In Wirklichkeit verbarg sich hinter "Armin" der Täter, der zu den Treffen kam. Er gab vor, die Jungen untersuchen zu müssen, um ihre Fitness zu prüfen.
Über einen Zeitraum von anderthalb Jahren kam es bei diesen vermeintlichen Untersuchungen zu den sexuellen Gewalttaten. Der Trainer köderte die Spieler auch mit Geldgeschenken oder Fußballschuhen.
Dass der Verurteilte die Taten gestanden hatte, wertete das Gericht strafmildernd. Dadurch mussten die betroffenen Jungen zum jeweiligen Tathergang nicht mehr aussagen, wohl aber die Folgen schildern, die die Gewalthandlungen für sie hatten und haben.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Viele der Jungen haben das Fußballspielen aufgegeben.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Viele der Jungen haben das Fußballspielen aufgegeben.