Kurz nach Bekanntwerden der Festnahme haben sich zahlreiche mutmaßliche Geschädigte bei der Polizei gemeldet. Michael Schrotberger von der Staatsanwaltschaft Ansbach geht derzeit von mindestens 30 möglichen Betroffenen aus. Zu einer Anklage gegen den Beschuldigten wird es nicht mehr kommen. Am Donnerstag wurde der Mann tot in seiner Zelle entdeckt. Er hat Suizid begangen. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage.
Staatsanwaltschaft ermittelt weiter
Mit dem Tod eines Beschuldigten werden die Ermittlungen üblicherweise eingestellt. In diesem Fall ist das anders. "Alle Geschädigten werden befragt", so Michael Schrotberger gegenüber dem Deutschlandfunk. Für den leitenden Oberstaatsanwalt ist es nach eigenen Angaben wichtig, die Ermittlungen weiterzuführen.
Was wussten die Verantwortlichen des Vereins?
Unter anderem gehe es darum herauszufinden, ob etwa Verantwortliche des Vereins Kenntnis hatten von möglichen Straftaten oder Vorwürfen gegen den Jugendleiter. Schrotberger wies ausdrücklich darauf hin, dass kein Anfangsverdacht gegen den Verein bestehe. Dort soll der Beschuldigte seit fast drei Jahrzehnten sexuelle Übergriffe auf Jungen verübt haben. Daher befürchtet die Staatsanwaltschaft Ansbach nach eigenen Angaben, dass es noch weit mehr Betroffene gibt.