Gewalt und sexueller Missbrauch kämen im Sport genauso häufig vor, wie in andren Kontexten, sagt Andrea Schültke im Deutschlandfunk. "Doch der Sport ist natürlich das perfekte Umfeld für potenzielle Täter". Eltern seien oft sorglos und dächten, dass ihre Kinder gut aufgehoben seien.
Um Fälle von sexuellem Missbrauch zu verhindern, müsse erstmal die Basis - also die kleinen Vereine - erkennen: 'ja, auch der Sport hat ein Problem mit sexuellem Missbrauch, genau wie die Kirche und Internate'. Daran würde es allerdings meist hapern. Die Vereinsverantwortlichen müssten viel in ihrer Freizeit leisten und könnten sich nicht um alles kümmern. "Aber sie müssen natürlich erkennen: Kinderschutz geht vor", so Schültke.
Die Vereine müssten sich fragen, wie sie die Kinder schützen können, aber auch die Eltern müssten aufpassen: "Ihr Eltern müsst gucken, wo bringt ihr eure Kinder hin. Fragt nach, was haben die Trainer überhaupt für Qualifikationen", fordert Andrea Schültke. Finanzielle Förderung müsse ganz klar an überprüfbare Schutzkonzepte gekoppelt sein. Ohne umfassenden Kinderschutz dürfe es kein Geld geben – ob im Leistungs- oder Breitensport.