Im Deutschen seien Redewendungen von Shakespeare prägend geworden, "sprichwörtlich geradezu". "Er gibt uns so viele Jahrhunderte nach seinem Tod Möglichkeiten uns hier mit unseren eigenen Fragen neu zu verstehen", sagte der Literaturwissenschaftler und sieht darin das Besondere in dem Dichter.
Der englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler habe eigentlich nie Grenzen gescheut. "Grenzen der Sprache ebenso wenig, wie Grenzen der Darstellung", sagte Döring. Auch das sei wirklich etwas Einzigartiges und Besonderes seines Werkes, dass seine Sprache alle Register umfasst, von sehr derben, auch sehr zotigen, schweinischen Sprachregistern, bis hin zum Höfischem.
Shakespeare habe für alle Publikumsschichten Theater machen wollen, so der Lehrstuhlinhaber für englische Literaturwissenschaft der LMU München. Zudem sei Shakespeare auch ein kommerzieller Unternehmer gewesen und wollte möglichst viele Leute in seine Theater locken, um damit Geld zu verdienen. "Deswegen hat er allen etwas geboten, was sie wiedererkennen und wiederfinden konnten - aus ihrer eigenen Erlebniswelt."
Am 23. April 2016 jährt sich der 400. Todestag des britischen Dichters. 2014 war ebenfalls ein Shakespeare-Jahr, weil der Dichter 450 Jahre zuvor geboren wurde.
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