Who are you?
William Shakespeare.
Ende des 16. Jahrhunderts ist London wild, bunt, ein Schmelztiegel. Mittendrin der aufstrebende Poet William Shakespeare. Ein Landei, das unverzüglich der Faszination der Großstadt erliegt.
You must live fast and die young.
Soundtrack ruft goldene Punkzeiten ins Gedächtnis
Ein Leben auf der Überholspur führen und dann jung sterben. Dieses Credo liegt der Serie "Will" zu Grunde. Die Bildabfolge ist rasant, die Kostüme der Darsteller erinnern an eine Vivienne-Westwood-Schau, der Soundtrack ruft goldene Punkzeiten ins Gedächtnis.
Shakespeare bringt seine ersten Stücke auf die Bühne, das Theater ist ein Ort für Anarchie, die Zuschauer grölen, die Darsteller lieben obszöne Gesten und üben sich schon mal in Stage Diving.
Will come and meet Christopher Marlowe.
"Will" erzählt von Shakespeares Zeit in London – zum großen Teil frei erfunden. Im Zentrum: Der Kampf der Dichterfürsten. Shakespeare versus Marlowe. Zwei gut aussehende Männer, zwei Konkurrenten, buhlen um die Gunst des Publikums. Noch immer streiten sich Experten über Shakespeares Leben. Dass er gemeinsam mit Marlowe wilde Partys feierte, findet sich in keinem Geschichtsbuch. Tut aber dem außergewöhnlichem Charme der Charaktere keinen Abbruch.
In den Kellern der Macht gefoltert
We are going to a party.
Shakespeare stürzt sich ins Nachtleben, geht in Kneipen, feiert Partys, trinkt, nimmt Drogen und ist gleichermaßen fasziniert und abgeschreckt vom Hedonismus seines offen schwul lebenden Dichterkollegen Marlowe, und kann vor lauter Gewissensbissen nachts nicht schlafen. Wenn in "Will" nicht heftig gefeiert oder geliebt wird, darf auch schon mal eindrucksvoll in den Kellern der Macht gefoltert werden. Ob Shakespeare tatsächlich im Untergrund für die katholische Kirche arbeitete, ist bis heute genauso umstritten, wie seine Herkunft.
Die Serie ist keine Shakespeare-Nachhilfe-Stunde, eher eine Mischung aus wüstem Pogo und düsterem Religionskrimi. Die ersten vier Teile beinhalten alles, was auch ein gutes Shakespeare-Drama ausmacht: Liebe, Verrat, Verlust, Verlangen. Eine exzellente Darstellerregie, allen voran Jamie Campell Bower als Marlowe macht die ein oder andere platte Folterszene wett und tröstet über zu dick aufgetragenes Partygeschrei hinweg.
Eindrucksvolle Bilder
Der schöne Shakespeare und seine attraktiven Gegen-und Mitspieler, die eindrucksvollen Bilder und der phantastische Soundtrack lassen dann auch nur einen Schluss zu:
All´s well that ends well.