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"Sharknado 3"
Der schlechteste Film aller Zeiten?

Verschiedenste Trash-Filme parodieren Katastrophen-Blockbuster aus Hollywood wie "Twister" oder "Armageddon". Eine der erfolgreichsten Produktionen ist "Sharknado" über einen Tornado, aus dem Haie regnen. Mittlerweile hat sich um den Streifen ein regelrechter Kult entwickelt. In dieser Woche startet bereits der dritte Teil in den deutschen Kinos.

Von Simone Schlosser |
    Filmausschnitt:
    "Nicht schon wieder. - DC ist nicht sicher."
    "Was?"
    "Ich weiß ja, wie das klingt, aber ich fühle sie schon, diese Stürme. Den Temperaturabfall. Die Luftfeuchtigkeit. Diese Wolkenformationen. Ich mache mir große Sorgen. Ich kann die Haie schon riechen."
    Tornado-Jäger Fin Shephard ist auf einem Kurztrip in Washington. Eigentlich sollte ihm hier ein Orden für seine Tapferkeit in den ersten beiden Filmen verliehen werden, aber kaum hat er die goldene Kettensäge in Empfang genommen, muss er damit auch schon den ersten Hai aufschlitzen, der durch das Dach des Weißen Hauses kracht. Seite an Seite neben dem Präsidenten kämpft sich Fin Shephard durch den Hai-Regen – mit Maschinengewehr und Handgranate.
    "Gratuliere, war ein Treffer."
    "Danke. Das ist für Amerika, Baby."
    "Sharknado" gilt als einer der erfolgreichsten Fernsehfilme aller Zeiten
    Den Machern von "Sharknado" ist nichts heilig. Der Streifen persifliert Patrioten-Filme, das Horrorgenre und rührt gängige Actionfilm-Klischees zum "Worst Of" zusammen.: Sunny-Boy Fin Shephard trägt Waschbrettbauch und Karo-Hemd. Seine Assistentin Nova Lederweste und Dekolleté. Und nach einem Flugzeugabsturz klettern beide nur Sekunden später durch einen See ans Ufer - in Zeitlupe und Unterwäsche.
    "Hast du eine Ahnung, wo wir sind?"
    "Genau da, wo wir sein wollen."
    Da sind auch die Macher der Trashfilm-Produktionsfirma "The Asylum". "Sharknado" gilt als einer der erfolgreichsten Fernsehfilme aller Zeiten. Jeder möchte dabei sein. Dementsprechend lang ist die Liste der Gastauftritte: David Hasselhoff als Shephard Senior. "Denver Clan"-Star Joan Collins als sie selbst. Und "Game of Thrones"-Erfinder George R. R. Martin stirbt einen blutigen Hai-Tod:
    In Deutschland ist Joachim Keil von dem Filmvertrieb Daredo für "Sharknado 3" zuständig. Das Motto ist intermediale Vermarktung: Kino, DVD und Fernsehen gleichzeitig. Die ersten Kino-Vorführungen waren bereits ausverkauft. Fans brachten sogar Hai-Kostüme und Spielzeug-Kettensägen mit.
    "Sharknado" ist kein Film, wo man den Leuten mit einem riesigen Marketing jetzt erzählen kann: Leute, das ist der super ernste, tolle Action-Film, sondern er lebt genau von Mund-zu-Mund-Propaganda, und eben dass jeder über diesen Film eine Meinung hat. Die Polarisierung trägt den Film."
    Film-Unfall oder Kult-Trash - Hauptsache man twittert darüber. In den USA wurde "Sharknado" erst in den Sozialen Netzwerken zum Hit. Während der Trash-Faktor beim ersten Teil noch ungläubig bestaunt wurde, gilt beim Publikum mittlerweile das Motto: Je schlechter desto besser. Die neuen Blockbuster sind Mockbuster, die sich selbst nicht zu Ernst nehmen. Mit dem dritten Teil sind die Macher an den Ursprung ihrer Erfolgsstory zurückgekehrt: Denn am Ende durften die Zuschauer über das Schicksal der Hauptdarstellerin Ex-"American Pie"-Star Tara Reid abstimmen. Der nächste "Sharknado" kommt bestimmt:
    Filmausschnitt:
    "Was weißt du schon über Sharknados?"
    "Warum musst du denn immer der Held sein?"
    "Das wird ein mordsmäßiger Flug. Will gar nicht wissen, wie es ausgeht."