Es war die explosive Freude und Begeisterung, endlich vor einem großen Publikum tanzen zu dürfen, die wild steppenden und spärlich gekleideten Frauen und die erste schwarze Liebesgeschichte auf einer Bühne, die "Shuffle Along" 1921 so mitreißend machte. Regisseur George C. Wolfe hat seine heutige Hommage geschrieben, um genau diesem Geist nachzuspüren. Herausgekommen ist dabei ein völlig neues Musical. Denn es ging ihm nicht darum, die Geschichte im Musical nachzuerzählen, sondern die Entstehungs- und Folgegeschichte des Musicals selbst mit seiner Musik, seiner Choreografie und seinen Menschen wiederzuentdecken, vor allem die der vier Produzenten: den Komödianten Flournoy Millers und Aubrey Lyles und dem Texter Noble Sissy und seinem Komponisten Eubie Blake.
Mit ihrer Idee eines nur von Schwarzen gemachten Musicals brachten sie damals ein Ensemble zusammen, zogen durch die Provinz und eröffneten schließlich "Shuffle Along" auf einer heruntergekommenen Bühne in der 63. Straße in New York. Das Musical wurde über Nacht zu einer Sensation. Erstmalig in der Geschichte New Yorks brachte es weiße Zuschauer ins schwarze Harlem. Doch der Erfolg hatte auch seine bittere Seite: Es kam zu Rechtsstreitigkeiten unter den vier Freunden und schließlich gingen alle getrennte Wege. Nie wieder in ihrem Leben sollten sie auch nur annähernd denselben Erfolg haben. Doch für andere, später weltberühmte Künstler wie Josephine Baker, Florence Mills und Paul Robeson bedeutete "Shuffle Along" den ersten Erfolg auf einer Bühne.
Regisseur und Dramatiker George C. Wolfe erklärt, warum dieses Stück afroamerikanische Geschichte so wichtig für ihn ist: "Es geht nicht nur darum, wie wir die schwarze Kultur auf der amerikanischen Bühne präsentieren. Ich denke es ist viel interessanter, wie wir zeigen, wer wir in unserer erfolgreichsten Zeit sind. Sie haben das damals nicht bewusst herauszufinden versucht, sondern gaben ganz einfach ihrem authentischen Ausdruck nach: als Künstler."
Die Bühne ist die meiste Zeit bis zur Feuerwand völlig leer geräumt. Auf die Wand projizierte historische Plakate zeigen die verschiedenen Städte, in denen die Truppe gastierte. Nur mit ihren Koffern in der Hand tanzen neun Mitglieder des Ensembles steppend einen Zug, der das Ensemble von New York über Philadelphia und Baltimore nach Chicago bringt. In Baltimore haben sie Angst, geteert und gefedert zu werden, weil es für Schwarze verboten war, Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit auszutauschen, schon gar nicht auf einer Bühne. In Washington sind sie kurz davor aufzugeben, weil die Gagen nicht mehr gezahlt werden können. Und in New York zweifeln sie, ob sie den üblichen Broadwaypreis von zwei Dollar für Sitzplätze im Parkett verlangen können – angesichts der heutigen Preise lautes Gelächter im Publikum. Choreograf Savion Glover wird von vielen für den besten Stepptänzer der Welt gehalten. In acht Monaten Probenzeit und mit einem Ensemble von 24 Tänzern hat er die alten Steppnummern wieder neu erfunden, denn es gab so gut wie kein Material mehr aus jener Zeit. Besonders die großen Ensembleszenen sind gewaltig und mitreißend. Ihre Rhythmen sind vielschichtig und vom Ensemble virtuos umgesetzt.
Das erste nur von Afroamerikanern komponierte, geschriebene, produzierte und aufgeführte Musical brachte Jazz zum ersten Mal auf eine Broadwaybühne. Es revolutionierte die Art, wie damals gesteppt wurde. Erstmals nutzte es für den Stepptanz das im Jazz übliche Synkopieren, das abrupte Wechseln von Rhythmen. Mit mehr als 500 Vorstellungen brach es damals alle Rekorde. Doch es wurde schnell vergessen. Wie so oft in Amerika wurde sein Erbe von weißen Künstlern wie George Gershwin, Florence Zigfeld und Stephen Sondheim aufgenommen und sein eigentlicher Ursprung vergessen. Regisseur George Wolfe will mit seinem Abend dies Erbe wieder neu beleben.
Und wenn man den Kritikern und den Verkaufszahlen glauben schenken darf, wird diese begeistert aufgenommene Produktion noch lange nicht vergessen werden.
Die Bühne ist die meiste Zeit bis zur Feuerwand völlig leer geräumt. Auf die Wand projizierte historische Plakate zeigen die verschiedenen Städte, in denen die Truppe gastierte. Nur mit ihren Koffern in der Hand tanzen neun Mitglieder des Ensembles steppend einen Zug, der das Ensemble von New York über Philadelphia und Baltimore nach Chicago bringt. In Baltimore haben sie Angst, geteert und gefedert zu werden, weil es für Schwarze verboten war, Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit auszutauschen, schon gar nicht auf einer Bühne. In Washington sind sie kurz davor aufzugeben, weil die Gagen nicht mehr gezahlt werden können. Und in New York zweifeln sie, ob sie den üblichen Broadwaypreis von zwei Dollar für Sitzplätze im Parkett verlangen können – angesichts der heutigen Preise lautes Gelächter im Publikum. Choreograf Savion Glover wird von vielen für den besten Stepptänzer der Welt gehalten. In acht Monaten Probenzeit und mit einem Ensemble von 24 Tänzern hat er die alten Steppnummern wieder neu erfunden, denn es gab so gut wie kein Material mehr aus jener Zeit. Besonders die großen Ensembleszenen sind gewaltig und mitreißend. Ihre Rhythmen sind vielschichtig und vom Ensemble virtuos umgesetzt.
Das erste nur von Afroamerikanern komponierte, geschriebene, produzierte und aufgeführte Musical brachte Jazz zum ersten Mal auf eine Broadwaybühne. Es revolutionierte die Art, wie damals gesteppt wurde. Erstmals nutzte es für den Stepptanz das im Jazz übliche Synkopieren, das abrupte Wechseln von Rhythmen. Mit mehr als 500 Vorstellungen brach es damals alle Rekorde. Doch es wurde schnell vergessen. Wie so oft in Amerika wurde sein Erbe von weißen Künstlern wie George Gershwin, Florence Zigfeld und Stephen Sondheim aufgenommen und sein eigentlicher Ursprung vergessen. Regisseur George Wolfe will mit seinem Abend dies Erbe wieder neu beleben.
Und wenn man den Kritikern und den Verkaufszahlen glauben schenken darf, wird diese begeistert aufgenommene Produktion noch lange nicht vergessen werden.