Jörg Münchenberg: Hinter Siemens, es klang schon an, liegt ein erfreuliches Jahr. Der Technologiekonzern hat von Oktober 2010 bis September 2011 den Gewinn um mehr als die Hälfte steigern können: auf jetzt 6,1 Milliarden Euro. Auch der Umsatz deutlich gestiegen auf rund 73 Milliarden Euro. Sorgen bereitet allein die Gesundheitssparte, hier sollen auch weltweit Stellen gestrichen werden. Und auch eben für 2012 ist Siemens eher zurückhaltend, angesichts der doch sehr unsicheren Lage.
Wie bewertet die Konzernspitze die aktuelle Lage in Italien? Diese Frage hat mein Kollege Michael Watzke unter anderem Siemens-Chef Peter Löscher gestellt.
Peter Löscher: Das zeigt einfach die Nervosität auf den Finanzmärkten und das zeigt auch, dass also hier ganz klare Maßnahmen gesetzt werden müssen. Die europäischen Staaten müssen die Schuldenkrise in den Griff bekommen und es müssen parallel dazu auch die entsprechenden Wachstumsinnitiativen gesetzt werden, sodass auch die Wettbewerbsfähigkeit Europas am Ende der Krise gestärkt wird und dass Europa gestärkt aus dieser Krise wieder hervorgehen wird. Davon bin ich überzeugt und das macht mich auch optimistisch.
Michael Watzke: Aber es gilt unter Wirtschafts- und Finanzexperten als ausgemacht: Wenn Italien zusammenbricht, anders als Griechenland, dann überfordert das die Euro-Zone.
Löscher: Ich kann nur für die Realwirtschaft sprechen. Ein Drittel unseres weltweiten Geschäftes ist bereits in den Schwellenländern, die wachsen weiterhin stark, davon profitiert Siemens, weil wir eben in 190 Ländern dieser Welt zu Hause sind.
Watzke: Aber eines dieser 190 Länder ist Italien, ein wichtiger Handelspartner für Siemens. Der bayrische Wirtschaftsminister Martin Zeil hat im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Gerüchte bestätigt, wonach bayrische Unternehmen - besonders im Mittelstand - mit italienischen Firmen teilweise nur noch Geschäfte gegen Vorkasse machen. Ist das etwas, was Sie besorgt bei Siemens?
Löscher: Das hat mit Siemens nichts zu tun. Ich kann nur für Siemens sprechen. Das sind wichtige Märkte, da sind wir seit über 100 Jahren zu Hause. Siemens ist stark und wir betreiben die Geschäfte nachhaltig und langfristig und finden das entsprechende Umfeld dafür vor.
Watzke: Wenn man in wirtschaftlich unsichere Zeiten segelt, dann ist vor allem die Kapitalausstattung eines Unternehmens wichtig, die Rücklagen. Siemens galt mal landläufig als Bank mit angeschlossenem Elektroladen. Gilt das heute noch?
Watzke: Das haben wir geändert. Wir sind ein ganz starkes Industrieunternehmen mit einer eigenen Bank und das gibt uns die entsprechende Stärke, auch um unsere eigenen Geschäfte in der Projektfinanzierung partnerschaftlich verstärkt weiterzuentwickeln, und das ist auch ein Faktor der Wettbewerbsdifferenzierung zu vielen anderen Firmen. Wir profitieren davon, dass wir eine ganz solide Finanzpolitik seit jeher hatten. Wir haben heute 13 Milliarden Euro an Cash, das gibt uns die finanzielle Stärke, die wir brauchen. Aber wir haben auch ein klares Zeichen gesetzt, dass wir auf Basis eines Rekordergebnisses 2011 für die Hauptversammlung vorschlagen, die Dividende um plus elf Prozent anzuheben.
Watzke: Herr Löscher, Sie haben die Schwellenländer erwähnt, die Ihnen das Rekordergebnis gesichert haben. Sind das vor allem China und Russland?
Löscher: Siemens profitiert natürlich von der Breite des Auftritts in den Schwellenländern. Wir sind in vielen dieser Länder seit mehr als 100 Jahren zu Hause. Wir sprechen also nicht nur über die sogenannten BRICS-Länder, ob das jetzt China ist, ob das Indien ist, ob das der Mittlere und Nahe Osten ist, ob das Brasilien ist; auch die sogenannte zweite Welle, ob das Indonesien, die Türkei, Mexiko, die verschiedenen Länder Südamerikas. Da sind wir überall zu Hause, da gibt es überall Wachstumsimpulse. Und wenn wir die heutige Pressekonferenz dort abhalten würden, dann würden wir beide uns auch über ganz andere Themen unterhalten, nämlich diese Länder denken über Investitionen, über Wachstum nach, und da gibt es ganz klare Impulse, die wir für uns nutzen, und die brauchen alle nachhaltige Infrastruktur-Lösungen. Die bieten wir an und das ist die Stärke von Siemens.
Münchenberg: Und das war Siemens-Chef Peter Löscher.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Wie bewertet die Konzernspitze die aktuelle Lage in Italien? Diese Frage hat mein Kollege Michael Watzke unter anderem Siemens-Chef Peter Löscher gestellt.
Peter Löscher: Das zeigt einfach die Nervosität auf den Finanzmärkten und das zeigt auch, dass also hier ganz klare Maßnahmen gesetzt werden müssen. Die europäischen Staaten müssen die Schuldenkrise in den Griff bekommen und es müssen parallel dazu auch die entsprechenden Wachstumsinnitiativen gesetzt werden, sodass auch die Wettbewerbsfähigkeit Europas am Ende der Krise gestärkt wird und dass Europa gestärkt aus dieser Krise wieder hervorgehen wird. Davon bin ich überzeugt und das macht mich auch optimistisch.
Michael Watzke: Aber es gilt unter Wirtschafts- und Finanzexperten als ausgemacht: Wenn Italien zusammenbricht, anders als Griechenland, dann überfordert das die Euro-Zone.
Löscher: Ich kann nur für die Realwirtschaft sprechen. Ein Drittel unseres weltweiten Geschäftes ist bereits in den Schwellenländern, die wachsen weiterhin stark, davon profitiert Siemens, weil wir eben in 190 Ländern dieser Welt zu Hause sind.
Watzke: Aber eines dieser 190 Länder ist Italien, ein wichtiger Handelspartner für Siemens. Der bayrische Wirtschaftsminister Martin Zeil hat im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Gerüchte bestätigt, wonach bayrische Unternehmen - besonders im Mittelstand - mit italienischen Firmen teilweise nur noch Geschäfte gegen Vorkasse machen. Ist das etwas, was Sie besorgt bei Siemens?
Löscher: Das hat mit Siemens nichts zu tun. Ich kann nur für Siemens sprechen. Das sind wichtige Märkte, da sind wir seit über 100 Jahren zu Hause. Siemens ist stark und wir betreiben die Geschäfte nachhaltig und langfristig und finden das entsprechende Umfeld dafür vor.
Watzke: Wenn man in wirtschaftlich unsichere Zeiten segelt, dann ist vor allem die Kapitalausstattung eines Unternehmens wichtig, die Rücklagen. Siemens galt mal landläufig als Bank mit angeschlossenem Elektroladen. Gilt das heute noch?
Watzke: Das haben wir geändert. Wir sind ein ganz starkes Industrieunternehmen mit einer eigenen Bank und das gibt uns die entsprechende Stärke, auch um unsere eigenen Geschäfte in der Projektfinanzierung partnerschaftlich verstärkt weiterzuentwickeln, und das ist auch ein Faktor der Wettbewerbsdifferenzierung zu vielen anderen Firmen. Wir profitieren davon, dass wir eine ganz solide Finanzpolitik seit jeher hatten. Wir haben heute 13 Milliarden Euro an Cash, das gibt uns die finanzielle Stärke, die wir brauchen. Aber wir haben auch ein klares Zeichen gesetzt, dass wir auf Basis eines Rekordergebnisses 2011 für die Hauptversammlung vorschlagen, die Dividende um plus elf Prozent anzuheben.
Watzke: Herr Löscher, Sie haben die Schwellenländer erwähnt, die Ihnen das Rekordergebnis gesichert haben. Sind das vor allem China und Russland?
Löscher: Siemens profitiert natürlich von der Breite des Auftritts in den Schwellenländern. Wir sind in vielen dieser Länder seit mehr als 100 Jahren zu Hause. Wir sprechen also nicht nur über die sogenannten BRICS-Länder, ob das jetzt China ist, ob das Indien ist, ob das der Mittlere und Nahe Osten ist, ob das Brasilien ist; auch die sogenannte zweite Welle, ob das Indonesien, die Türkei, Mexiko, die verschiedenen Länder Südamerikas. Da sind wir überall zu Hause, da gibt es überall Wachstumsimpulse. Und wenn wir die heutige Pressekonferenz dort abhalten würden, dann würden wir beide uns auch über ganz andere Themen unterhalten, nämlich diese Länder denken über Investitionen, über Wachstum nach, und da gibt es ganz klare Impulse, die wir für uns nutzen, und die brauchen alle nachhaltige Infrastruktur-Lösungen. Die bieten wir an und das ist die Stärke von Siemens.
Münchenberg: Und das war Siemens-Chef Peter Löscher.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.