In Deutschland rollt er jeden Tag durchs Land, der ICE, der Hochgeschwindigkeitszug aus dem Hause Siemens. Aber bei den zehn Schnellzügen, die der Eurotunnel-Betreiber Eurostar 2015 einsetzen will, gibt es Schwierigkeiten. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" gab Siemens-Vorstandsmitglied Roland Busch zu, Siemens habe die Komplexität des Auftrags unterschätzt. Dass womöglich 16 Schnellzüge für die Deutsche Bahn AG, die ursprünglich schon 2011 einsatzbereit sein sollten, auch im Winter 2013 nicht fahren können, kam da nur oben drauf. Das wurde auch am Kapitalmarkt registriert: Felix Wienen, in London ansässiger Siemens-Analyst der Berenberg Bank:
"In dem konkreten Fall der Zugsparte sind die Auslieferungsschwierigkeiten des ICEs keine Neuigkeiten, die Nachrichten um die Züge für den Eurotunnel jedoch schon."
Deshalb wird Siemens nächste Woche bei der Vorlage der Quartalsbilanz wohl weitere Sonderbelastungen ausweisen. In den drei Monaten zuvor hatte Siemens für diesen Zweck 116 Millionen Euro zurückgestellt. Zeitweise hatten Analysten gehofft, im neuen Quartal werde die Sonderlast sinken. Stattdessen rechnen sie nun mit weiteren 120 Millionen Euro.
Beim Schnellzug für den Eurotunnel hakt es bei den Zugsicherungssystemen. Ein Grund ist, dass Belgien gerade ein neues System eingeführt hat. Und der Zug, der durch Deutschland, die Niederlande, Belgien, Frankreich und schließlich durch den Tunnel fährt, muss mit entsprechender Antennentechnik an den Grenzen im Sauseschritt auf die nationalen Systeme und Sprachen eingestellt werden. Keine Frage: eine Herausforderung. Aber doch eine, die bekannt war. Es gibt deshalb neben Verständnis für Siemens auch Kritik am Projektmanagement. Felix Wienen:
"Was wir von Siemens hören, ist, dass es an den Zulassungsstellen der deutschen Bahnbetreibergesellschaft liegt. Was allerdings auch ganz klar ist, ist, dass die Investoren generell relativ frustriert sind mit dem Risikomanagement bei Siemens für solche Großprojekte."
Bei den neuen 16 ICE-Zügen für die Deutsche Bahn gibt es zwar eine gute Nachricht: Sie werden Ende Juli endlich fertig sein. Sie hätten seit Dezember 2011 fahren sollen, aber das Eisenbahnbundesamt als Zulassungsstelle hatte immer wieder neue Anforderungen nachgeschoben. Die ganze Branche hatte sich deshalb über das Amt beschwert:
"Mal ehrlich: Die Lage ist für uns unerträglich."
So vorige Woche Michael Clausecker vom Siemens-Konkurrenten Bombardier, der als Präsident des Verbandes der Bahnindustrie fungiert. Immerhin: Siemens hat etwa das Bremssystem nun im Griff. Die Frist von 1,6 Sekunden, die es zuweilen dauerte, bis der Bremsbefehl durchs zuginterne Computersystem an der Betriebsbremse ankam, ist deutlich gesunken. Von Ende Juli an kann das Eisenbahnbundesamt also die Züge prüfen. Wenn es schnell geht, dauert das vier Monate. Es hat aber auch schon Zulassungsprüfungen von 18 Monaten Dauer gegeben. Dann stünden die ICE auch im Winter 2013 nicht zur Verfügung.
"In dem konkreten Fall der Zugsparte sind die Auslieferungsschwierigkeiten des ICEs keine Neuigkeiten, die Nachrichten um die Züge für den Eurotunnel jedoch schon."
Deshalb wird Siemens nächste Woche bei der Vorlage der Quartalsbilanz wohl weitere Sonderbelastungen ausweisen. In den drei Monaten zuvor hatte Siemens für diesen Zweck 116 Millionen Euro zurückgestellt. Zeitweise hatten Analysten gehofft, im neuen Quartal werde die Sonderlast sinken. Stattdessen rechnen sie nun mit weiteren 120 Millionen Euro.
Beim Schnellzug für den Eurotunnel hakt es bei den Zugsicherungssystemen. Ein Grund ist, dass Belgien gerade ein neues System eingeführt hat. Und der Zug, der durch Deutschland, die Niederlande, Belgien, Frankreich und schließlich durch den Tunnel fährt, muss mit entsprechender Antennentechnik an den Grenzen im Sauseschritt auf die nationalen Systeme und Sprachen eingestellt werden. Keine Frage: eine Herausforderung. Aber doch eine, die bekannt war. Es gibt deshalb neben Verständnis für Siemens auch Kritik am Projektmanagement. Felix Wienen:
"Was wir von Siemens hören, ist, dass es an den Zulassungsstellen der deutschen Bahnbetreibergesellschaft liegt. Was allerdings auch ganz klar ist, ist, dass die Investoren generell relativ frustriert sind mit dem Risikomanagement bei Siemens für solche Großprojekte."
Bei den neuen 16 ICE-Zügen für die Deutsche Bahn gibt es zwar eine gute Nachricht: Sie werden Ende Juli endlich fertig sein. Sie hätten seit Dezember 2011 fahren sollen, aber das Eisenbahnbundesamt als Zulassungsstelle hatte immer wieder neue Anforderungen nachgeschoben. Die ganze Branche hatte sich deshalb über das Amt beschwert:
"Mal ehrlich: Die Lage ist für uns unerträglich."
So vorige Woche Michael Clausecker vom Siemens-Konkurrenten Bombardier, der als Präsident des Verbandes der Bahnindustrie fungiert. Immerhin: Siemens hat etwa das Bremssystem nun im Griff. Die Frist von 1,6 Sekunden, die es zuweilen dauerte, bis der Bremsbefehl durchs zuginterne Computersystem an der Betriebsbremse ankam, ist deutlich gesunken. Von Ende Juli an kann das Eisenbahnbundesamt also die Züge prüfen. Wenn es schnell geht, dauert das vier Monate. Es hat aber auch schon Zulassungsprüfungen von 18 Monaten Dauer gegeben. Dann stünden die ICE auch im Winter 2013 nicht zur Verfügung.