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Sigmar Gabriel bei "Buzzfeed"
"Ganz neue Leute erreichen"

Im Wahlkampf interviewt das Online-Portal "Buzzfeed" deutsche Spitzenpolitiker: Ein Gespräch mit Außenminister Gabriel (SPD) soll den Anfang machen. Warum die mit Unterhaltung bekannt gewordene Seite nun auf Politik-Themen setzt, erklärt "Buzzfeed"-Chefredakteur Daniel Drepper im Dlf.

Daniel Drepper im Gespräch mit Henning Hübert |
    Sigmar Gabriel durch Sträucher fotografiert.
    Kann das Interview mit Sigmar Gabriel Artikel über Hunde toppen? Letztere sind laut "Buzzfeed"-Chefredakteur Daniel Drepper besonders beliebt. (dpa / Bernd Von Jutrczenka)
    "Was wollt ihr von Außenminister Sigmar Gabriel wissen", fragt das Online-Portal "Buzzfeed" Mitte August und ruft seine Nutzer auf: "Kommentiert mit euren Fragen unter diesem Beitrag oder auf unserer Facebookseite - und wir fragen für euch beim Außenminister nach."
    "Buzzfeed" und Politik? In Deutschland hat das Portal bis vor kurzen fast ausschließlich auf Unterhaltung gesetzt. Bekannt wurde der deutsche Ableger der US-Seite vor allem mit seinen sogenannten Clickbait-Überschriften, also Überschriften die Klicks auf einer Website generieren sollen: "10 Dinge, die Sie schon immer über Katzen wissen wollten. Bei Nr. 9 war ich schockiert" beispielsweise.
    Seit wenigen Monaten will "Buzzfeed" in Deutschland jedoch seinen thematischen Fokus erweitern und neben der Unterhaltung auch auf Politik-Journalismus setzen.
    Unterhaltungs-Suchende an Politik-Themen heranführen
    Daniel Drepper, ehemals beim Recherchebüro "Correctiv" und seit April Chefredakteur von "Buzzfeed" Deutschland, will mit den Politikthemen vor allem die Leute erreichen, die "keine klassischen Politik-Konsumenten" und eher "wegen unterhaltenden Elementen im Internet unterwegs" seien, sagte Drepper im Dlf.
    "Wir haben als Buzzfeed einfach noch mal einen anderen Blick darauf, wir haben ein ganz anderes Publikum als die traditionellen Medien: Unser Publikum ist jung, Anfang 20, überwiegend weiblich, überwiegend in Großstädten."
    Sigmar Gabriel (SPD) ist der erste Spitzenpolitiker, den die Redaktion auf der eigenen Facebook-Seite interviewt. Weitere Politiker anderer Parteien sollen laut Drepper folgen. Es solle generell immer mehr Politikjournalismus geben. Die unterhaltenden Inhalte würden zwar noch besser funktionieren, das ändere sich aber langsam.