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Sigmar Gabriel
Inhaftierung Yücels "weder nötig noch fair"

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat die lange Inhaftierung des deutschen Reporters Deniz Yücel in der Türkei kritisiert. Der SPD-Politiker forderte die türkische Justiz zu einer Entscheidung auf. In Yücels Heimatstadt haben sich Menschen heute mit ihm solidarisch gezeigt.

    Sigmar Gabriel spricht in Mikrofone.
    SPD-Chef und Bundesaußenminister Sigmar Gabriel auf einer Pressekonferenz in Salzgitter am 23.02.2017. (dpa/Holger Hollemann)
    Außenminister Gabriel sagte der "Welt am Sonntag": "Es ist weder nötig noch fair, ihm bis zu einer staatsanwaltschaftlichen Vernehmung so lange die Freiheit zu nehmen. Er hat sich ja gerade aus freien Stücken gestellt, um eine Aussage zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen machen zu können." Jetzt sei der Moment für die türkische Justiz zu entscheiden, und das im Lichte der herausragenden Bedeutung unbehinderter Arbeit freier Medien, forderte Gabriel. "Wir tun weiter alles, was wir können, damit es eine gute Lösung gibt."
    Unterstützung in Yücels Heimatstadt
    In Yücels Heimatstadt Flörsheim am Main haben Angehörige Freunde und Kollegen mit einem Autokorso für seine Freilassung demonstriert.
    Vergangene Woche hatte es bereits in Berlin einen Autokorso zur Unterstützung Yücels gegeben.
    Yücel sitzt seit dem 14. Februar in Israel in Gewahrsam. Er ist der erste deutsche Journalist, der seit Verhängung des Ausnahmezustandes in der Türkei in Polizeigewahrsam genommen wurde. Er hat außer der deutschen auch die türkische Staatsangehörigkeit. Er arbeitet für die Zeitung "Die Welt". Die türkischen Behörden werfen ihm unter anderem Terrorpropaganda und Datenmissbrauch vor.
    (at/tzi)