Das Molekül dieser Woche heißt Sildenafil.
Christa Müller: "Ja, wie kommen überhaupt solche Namen zustande?"
Gute Frage!
Müller: "Sildenafil, das ist der sogenannte Freiname, den jeder verwenden kann."
Aber immer noch ziemlich sperrig.
Müller: "Für uns Fachleute ist das eigentlich ein kurzer, griffiger Name."
Na ja, der Laie kennt die Arzneisubstanz ohnehin nur unter einem Namen. Und der lautet: Viagra. Eines der erfolgreichsten Medikamente gegen Potenzstörungen beim Mann. Sildenafil ist sein Wirkstoff.
Nur mit der richtigen Zahlenkombination erhält man Zutritt ins Gen- und Isotopenlabor am Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn. Doktorand Dominik Thimm kennt den Code:
"Ich führe pharmakologische Untersuchungen mit Sildenafil durch. Das geschieht hier in unserem Isotopenlabor, in das wir jetzt gehen ..."
Kaum ein Jahr auf dem Markt brachte es Sildenafil alias Viagra schon auf einen Milliardenumsatz. Bis heute verkauft sich das Mittel gegen Erektionsstörungen blendend.
Thimm: "Nein, das haben wir nicht in Pillenform! Jetzt haben wir das vorliegen in einer Lösung, in einer Lösung in DMSO. Ein Lösemittel."
"Es ist eigentlich ein typisches Arzneistoffmolekül."
Das sagt Christa Müller über Sildenafil, die Leiterin des Pharmazentrums an der Bonner Hochschule.
"Es ist kein Naturstoff. Es ist eine synthetische Substanz. Also, ein stickstoffhaltiges Molekül. Das ist wichtig für die Wirkung."
Eine Wirkung, von der zunächst niemand etwas ahnte.
"Ursprünglich wurde dieser Arzneistoff Sildenafil ja für ein anderes Krankheitsbild entwickelt. Und auch klinisch getestet an Patienten. Bluthochdruckerkrankungen."
Hoch war dann aber vor allem der Verbrauch von Sildenafil durch die männlichen Studienteilnehmer.
"Vor allem hat man sich darüber gewundert, dass die Patienten nach Beendigung der Studie weiterhin nach diesem Arzneimittel verlangt haben. Und dann hat man diese verstärkte, verbesserte Erektion festgestellt. Und hat das dann zur Hauptanwendung dieses Arzneistoffs gemacht."
Sildenafil alias Viagra hemmt ganz spezifisch ein Enzym aus der Gruppe der Phosphodiesterasen. Fällt es aus, häuft sich ein Botenstoff an, der die glatte Muskulatur im Schwellkörper entspannt:
"Und durch diese Entspannung kann sich der Penis mit Blut füllen. Das ist einfach der Mechanismus der Erektion. Das heißt, wenn wir dieses Enzym hemmen, dann können wir die Erektion steuern, verlängern, verbessern."
Sildenafil wirkt allerdings auch noch auf eine andere Phosphodiesterase. Dieses Enzym kommt im Auge und im Herz vor. Daher der wohlgemeinte Rat der Pharmazeutin:
Müller: "Man kann Sildenafil verwenden für Funktionsstörungen, aber man darf es nicht übertreiben."
Thimm: "Jetzt habe ich die Röhrchen gefüllt, so wie ich das für den Versuch brauche. Dann ist das Experiment so weit fertig, dass wir es absaugen können."
Über Sildenafil wird immer noch geforscht. So wie in Bonn. Von dem Erfolgsmolekül wird inzwischen angenommen, dass es weitere positive Wirkungen hat. Es könnte auch die Leber schützen und Schmerzen stillen. Christa Müller:
"Also, es gibt verschiedene Möglichkeiten, die aber noch genauer untersucht werden müssen."
Christa Müller: "Ja, wie kommen überhaupt solche Namen zustande?"
Gute Frage!
Müller: "Sildenafil, das ist der sogenannte Freiname, den jeder verwenden kann."
Aber immer noch ziemlich sperrig.
Müller: "Für uns Fachleute ist das eigentlich ein kurzer, griffiger Name."
Na ja, der Laie kennt die Arzneisubstanz ohnehin nur unter einem Namen. Und der lautet: Viagra. Eines der erfolgreichsten Medikamente gegen Potenzstörungen beim Mann. Sildenafil ist sein Wirkstoff.
Nur mit der richtigen Zahlenkombination erhält man Zutritt ins Gen- und Isotopenlabor am Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn. Doktorand Dominik Thimm kennt den Code:
"Ich führe pharmakologische Untersuchungen mit Sildenafil durch. Das geschieht hier in unserem Isotopenlabor, in das wir jetzt gehen ..."
Kaum ein Jahr auf dem Markt brachte es Sildenafil alias Viagra schon auf einen Milliardenumsatz. Bis heute verkauft sich das Mittel gegen Erektionsstörungen blendend.
Thimm: "Nein, das haben wir nicht in Pillenform! Jetzt haben wir das vorliegen in einer Lösung, in einer Lösung in DMSO. Ein Lösemittel."
"Es ist eigentlich ein typisches Arzneistoffmolekül."
Das sagt Christa Müller über Sildenafil, die Leiterin des Pharmazentrums an der Bonner Hochschule.
"Es ist kein Naturstoff. Es ist eine synthetische Substanz. Also, ein stickstoffhaltiges Molekül. Das ist wichtig für die Wirkung."
Eine Wirkung, von der zunächst niemand etwas ahnte.
"Ursprünglich wurde dieser Arzneistoff Sildenafil ja für ein anderes Krankheitsbild entwickelt. Und auch klinisch getestet an Patienten. Bluthochdruckerkrankungen."
Hoch war dann aber vor allem der Verbrauch von Sildenafil durch die männlichen Studienteilnehmer.
"Vor allem hat man sich darüber gewundert, dass die Patienten nach Beendigung der Studie weiterhin nach diesem Arzneimittel verlangt haben. Und dann hat man diese verstärkte, verbesserte Erektion festgestellt. Und hat das dann zur Hauptanwendung dieses Arzneistoffs gemacht."
Sildenafil alias Viagra hemmt ganz spezifisch ein Enzym aus der Gruppe der Phosphodiesterasen. Fällt es aus, häuft sich ein Botenstoff an, der die glatte Muskulatur im Schwellkörper entspannt:
"Und durch diese Entspannung kann sich der Penis mit Blut füllen. Das ist einfach der Mechanismus der Erektion. Das heißt, wenn wir dieses Enzym hemmen, dann können wir die Erektion steuern, verlängern, verbessern."
Sildenafil wirkt allerdings auch noch auf eine andere Phosphodiesterase. Dieses Enzym kommt im Auge und im Herz vor. Daher der wohlgemeinte Rat der Pharmazeutin:
Müller: "Man kann Sildenafil verwenden für Funktionsstörungen, aber man darf es nicht übertreiben."
Thimm: "Jetzt habe ich die Röhrchen gefüllt, so wie ich das für den Versuch brauche. Dann ist das Experiment so weit fertig, dass wir es absaugen können."
Über Sildenafil wird immer noch geforscht. So wie in Bonn. Von dem Erfolgsmolekül wird inzwischen angenommen, dass es weitere positive Wirkungen hat. Es könnte auch die Leber schützen und Schmerzen stillen. Christa Müller:
"Also, es gibt verschiedene Möglichkeiten, die aber noch genauer untersucht werden müssen."