Die 1972 in München noch unter ihrem Mädchennamen startende Dagmar Käsling hatte damals gemeinsam mit ihren DDR-Staffelkameradinnen Rita Kühne, Helga Seidler und Monika Zehrt im olympischen Leichtathletik-Finale über 4 mal 400 Meter einen neuen Weltrekord aufgestellt.
Auf eine konkrete Anfrage bei einer kürzlichen Veranstaltung der Adenauer-Stiftung in Wendgräben zur "Sportpolitik in der DDR", ob der immer noch gültige 400-Meter-Weltrekord von Marita Koch, gelaufen in der Anabolika-Hoch-Phase, heute noch Anerkennung finden sollte, antwortete die Olympiasiegerin von 1972, Dagmar Käsling-Lühnenschloss wörtlich:
"Man sollte die Weltrekorde, etwa der US-amerikanischen Sprinterin Florence-Griffith-Joyner und von Sprinter Carl Lewis streichen und auch der Weltrekord von Marita Koch sollte gestrichen werden."
Frau Käsling-Lühnenschloß ist heute als Professorin für Sportwissenschaften der Universität Magdeburg Expertin für Trainingswissenschaft und besonders in der Leichtathletik tätig. Sie belegte 1972 bei Olympia in München zudem im 400-Meter-Einzelrennen den siebten Platz mit 52,19 Sekunden. Die heute 63-jährige Wissenschaftlerin verwies darauf, dass sie selbst damals nicht gedopt habe und ihre Bestzeit von 51,50 Sekunden über die Stadionrunde ohne Doping definitiv möglich sei.
Am 6. Oktober 1985 hatte Marita Koch vom Sportclub Empor Rostock den bis heute unerreichten Weltrekord über 400 Meter im australischen Canberra aufgestellt. Der DDR-Rundfunk reportierte den Zieleinlauf so:
"Marita Koch im Ziel. Jawohl, ein toller Weltrekord. 47,60 ! Ohooh! 47,60! Wir waren Zeuge eines denkwürdigen Augenblickes."
Der Heidelberger Antidopingexperte Werner Franke hatte nach dem Mauerfall zahlreiche einst geheime Unterlagen zum DDR-Staatsdoping ausgewertet, wonach auch Marita Koch mit ihrem damaligen Trainer und späteren Ehemann Wolfgang Meier massiv in die Anabolika-Programme eingebunden waren. Im 1992 erschienenen Buch von Brigitte Berendonk "Doping - Von der Forschung zum Betrug" ist Marita Koch mit einer maximalen Anabolika-Jahresdosis von 1460 Milligramm zu DDR-Zeiten, vermerkt.
Im Juli 2005 hatte Ines Geipel, die ehemalige Weltklasse-Sprinterin vom Sportclub Motor Jena und Mitinhaberin des 4 mal 100-Meter-Vereinsstaffel-Weltrekordes von 1984, als erste einstige DDR-Athletin überhaupt, den Deutschen Leichtathletik-Verband um die Streichung ihres Namens aus der Rekordliste gebeten. Weil sie den Rekord nur durch die Einbindung in das DDR-Zwangsdoping-system erreicht habe und ihre schnelle Zeit von damals das Resultat von Körperverletzung gewesen ist. Nachdem der DLV der Bitte von Geipel erst ablehnend gegenüber stand, reagierte der Verband im Mai 2006 halbherzig und ersetzte den Namen Geipel durch ein Sternchen in der ewigen Rekordliste. Ihrem Beispiel folgte auch Anfang dieses Jahres Gesine Tettenborn, geborene Walther.
Im Januar 2010 ließ sich die ehemalige Sprinterin vom Sportclub Turbine Erfurt, Gesine Walther-Tettenborn, aus der nationalen Rekordliste streichen. 1984 hatte Gesine Walther zusammen mit Sabine Busch, Dagmar Rübsam und Marita Koch einen Staffel-Weltrekord über 4mal 400 Meter aufgestellt. Auch Gesine Walther begründete ihr Rekordstreichungs-Begehren wie schon zuvor Ines Geipel, mit dem Zwangsdoping.
Marita Koch bestreitet indes vehement bis heute, Dopingpräparate eingenommen zu haben. Das "Sportwunder DDR" hatte die 400m-Olympiasiegerin Marita Koch, 1986 im DDR-Fernsehen so erklärt:
"Bei internationalen Starts werden wir wieder und wieder nach den Ursachen des Sportwunder DDR gefragt. Mancher glaubt noch heute, bei uns ein besonderes Geheimnis entdecken zu können. Dabei ist dieses sogenannte Geheimnis eine ganz normale Sache. Der real existierende Sozialismus in unserem Arbeiter- und Bauern-Staat."
Ines Geipel kritisiert aktuell den Deutschen Leichtathletik-Verband, der über 130 Doping-Rekorde aus Ost und West bis heute als Richtmarken für die jetzige Athletenschaft weiterführt. Dies sei eine Farce, sagte Geipel.
Auf eine konkrete Anfrage bei einer kürzlichen Veranstaltung der Adenauer-Stiftung in Wendgräben zur "Sportpolitik in der DDR", ob der immer noch gültige 400-Meter-Weltrekord von Marita Koch, gelaufen in der Anabolika-Hoch-Phase, heute noch Anerkennung finden sollte, antwortete die Olympiasiegerin von 1972, Dagmar Käsling-Lühnenschloss wörtlich:
"Man sollte die Weltrekorde, etwa der US-amerikanischen Sprinterin Florence-Griffith-Joyner und von Sprinter Carl Lewis streichen und auch der Weltrekord von Marita Koch sollte gestrichen werden."
Frau Käsling-Lühnenschloß ist heute als Professorin für Sportwissenschaften der Universität Magdeburg Expertin für Trainingswissenschaft und besonders in der Leichtathletik tätig. Sie belegte 1972 bei Olympia in München zudem im 400-Meter-Einzelrennen den siebten Platz mit 52,19 Sekunden. Die heute 63-jährige Wissenschaftlerin verwies darauf, dass sie selbst damals nicht gedopt habe und ihre Bestzeit von 51,50 Sekunden über die Stadionrunde ohne Doping definitiv möglich sei.
Am 6. Oktober 1985 hatte Marita Koch vom Sportclub Empor Rostock den bis heute unerreichten Weltrekord über 400 Meter im australischen Canberra aufgestellt. Der DDR-Rundfunk reportierte den Zieleinlauf so:
"Marita Koch im Ziel. Jawohl, ein toller Weltrekord. 47,60 ! Ohooh! 47,60! Wir waren Zeuge eines denkwürdigen Augenblickes."
Der Heidelberger Antidopingexperte Werner Franke hatte nach dem Mauerfall zahlreiche einst geheime Unterlagen zum DDR-Staatsdoping ausgewertet, wonach auch Marita Koch mit ihrem damaligen Trainer und späteren Ehemann Wolfgang Meier massiv in die Anabolika-Programme eingebunden waren. Im 1992 erschienenen Buch von Brigitte Berendonk "Doping - Von der Forschung zum Betrug" ist Marita Koch mit einer maximalen Anabolika-Jahresdosis von 1460 Milligramm zu DDR-Zeiten, vermerkt.
Im Juli 2005 hatte Ines Geipel, die ehemalige Weltklasse-Sprinterin vom Sportclub Motor Jena und Mitinhaberin des 4 mal 100-Meter-Vereinsstaffel-Weltrekordes von 1984, als erste einstige DDR-Athletin überhaupt, den Deutschen Leichtathletik-Verband um die Streichung ihres Namens aus der Rekordliste gebeten. Weil sie den Rekord nur durch die Einbindung in das DDR-Zwangsdoping-system erreicht habe und ihre schnelle Zeit von damals das Resultat von Körperverletzung gewesen ist. Nachdem der DLV der Bitte von Geipel erst ablehnend gegenüber stand, reagierte der Verband im Mai 2006 halbherzig und ersetzte den Namen Geipel durch ein Sternchen in der ewigen Rekordliste. Ihrem Beispiel folgte auch Anfang dieses Jahres Gesine Tettenborn, geborene Walther.
Im Januar 2010 ließ sich die ehemalige Sprinterin vom Sportclub Turbine Erfurt, Gesine Walther-Tettenborn, aus der nationalen Rekordliste streichen. 1984 hatte Gesine Walther zusammen mit Sabine Busch, Dagmar Rübsam und Marita Koch einen Staffel-Weltrekord über 4mal 400 Meter aufgestellt. Auch Gesine Walther begründete ihr Rekordstreichungs-Begehren wie schon zuvor Ines Geipel, mit dem Zwangsdoping.
Marita Koch bestreitet indes vehement bis heute, Dopingpräparate eingenommen zu haben. Das "Sportwunder DDR" hatte die 400m-Olympiasiegerin Marita Koch, 1986 im DDR-Fernsehen so erklärt:
"Bei internationalen Starts werden wir wieder und wieder nach den Ursachen des Sportwunder DDR gefragt. Mancher glaubt noch heute, bei uns ein besonderes Geheimnis entdecken zu können. Dabei ist dieses sogenannte Geheimnis eine ganz normale Sache. Der real existierende Sozialismus in unserem Arbeiter- und Bauern-Staat."
Ines Geipel kritisiert aktuell den Deutschen Leichtathletik-Verband, der über 130 Doping-Rekorde aus Ost und West bis heute als Richtmarken für die jetzige Athletenschaft weiterführt. Dies sei eine Farce, sagte Geipel.