Nun hat er doch das Handtuch geworfen, weil der Druck der Öffentlichkeit zu groß war: Barclays-Chef Bob Diamond ist zurückgetreten. Der Druck auf die Bank habe ein Niveau erreicht, das die Zukunft des Unternehmens bedrohe, heißt es in einer Erklärung von Diamond. Gestern war bereits Aufsichtsratschef Agius zurückgetreten. Er soll jetzt die Geschäfte der Bank führen, bis ein Nachfolger für Diamond gefunden ist. Der britische Schatzkanzler Osborne begrüßte den Rücktritt:
"Ich denke, Bob Diamond hat die richtige Entscheidung für Barclays getroffen, aber auch für das Land. Denn wir brauchen unsere Banken, die sich darauf konzentrieren, der Wirtschaft Geld zur Verfügung zu stellen und nicht auf Skandale der Vergangenheit. Ich hoffe, dass dies der erste Schritt zu einer neuen Kultur der Verantwortung im britischen Bankenwesen ist. Das möchte die britische Öffentlichkeit sehen."
Der Rücktritt von Diamond, einem der bestbezahlten Banker in London, steht in Zusammenhang mit Zinsmanipulationen. Barclays hat über Jahre versucht, die Zinsen im Interbanken-Handel zu manipulieren. Die drittgrößte britische Bank wollte sich auf diese Weise Vorteile gegenüber Konkurrenten verschaffen und ihren Gewinn erhöhen. Die Aufsichtsbehörden in Großbritannien und den USA haben Barclays bereits eine Strafe von über 360 Millionen Euro auferlegt. Der britische Premierminister Cameron hatte schon gestern von einem Skandal gesprochen und eine Parlamentsuntersuchung zum Verhalten der Banken angekündigt. Diamond wird morgen dem Finanzausschuss des Parlaments Rede und Antwort stehen.
Auch die Labour-Opposition begrüßte den Rücktritt. Der Abgeordnete John Mann sagte, dieser Schritt sei unausweichlich gewesen:
"Die Bank ist jetzt in großen Schwierigkeiten. Es wird in den USA ein juristisches Verfahren gegen sie geben. Die Zukunft dieser Bank steht auf dem Spiel. Die Arbeitsplätze vieler Unbescholtener sind in Gefahr wegen der Rücksichtslosigkeit der Bank. Sie müssen ihre Kultur in Ordnung bringen, wir brauchen eine Bank, der man trauen kann. Der Amerikaner Bob Diamond arbeitete seit 1996 bei Barclays, leitete lange die Investmentsparte und wurde Anfang letzten Jahres Vorstandschef."
In der City, dem Finanzdistrikt Londons, ist die Stimmung schlecht. Der Investment-Banker Justin Uruquart Stewart erklärte in der BBC:
"Im Moment ist die City sehr aufgebracht über das, was passiert. Denn es geht im Kern um das, wofür wir stehen, und das sind Verantwortung und Integrität. Die City lebt von Vertrauen. Und wenn man den Geschäften nicht trauen kann, dann schadet das nicht nur im Inland, sondern auch international."
Seit Monaten laufen in den USA und Großbritannien Untersuchungen gegen eine ganze Reihe von Großbanken, darunter auch die Deutsche Bank. Dabei geht es um den Vorwurf der Manipulation des weltweit gültigen Interbanken-Zinssatzes Libor. Dieser Zinssatz wird täglich in London festgelegt und dient als Referenz für Kredite von Privatleuten und Unternehmen. Insgesamt sind Finanzprodukte im Gesamtvolumen von 360 Billionen Dollar von diesem Zinssatz davon betroffen.
"Ich denke, Bob Diamond hat die richtige Entscheidung für Barclays getroffen, aber auch für das Land. Denn wir brauchen unsere Banken, die sich darauf konzentrieren, der Wirtschaft Geld zur Verfügung zu stellen und nicht auf Skandale der Vergangenheit. Ich hoffe, dass dies der erste Schritt zu einer neuen Kultur der Verantwortung im britischen Bankenwesen ist. Das möchte die britische Öffentlichkeit sehen."
Der Rücktritt von Diamond, einem der bestbezahlten Banker in London, steht in Zusammenhang mit Zinsmanipulationen. Barclays hat über Jahre versucht, die Zinsen im Interbanken-Handel zu manipulieren. Die drittgrößte britische Bank wollte sich auf diese Weise Vorteile gegenüber Konkurrenten verschaffen und ihren Gewinn erhöhen. Die Aufsichtsbehörden in Großbritannien und den USA haben Barclays bereits eine Strafe von über 360 Millionen Euro auferlegt. Der britische Premierminister Cameron hatte schon gestern von einem Skandal gesprochen und eine Parlamentsuntersuchung zum Verhalten der Banken angekündigt. Diamond wird morgen dem Finanzausschuss des Parlaments Rede und Antwort stehen.
Auch die Labour-Opposition begrüßte den Rücktritt. Der Abgeordnete John Mann sagte, dieser Schritt sei unausweichlich gewesen:
"Die Bank ist jetzt in großen Schwierigkeiten. Es wird in den USA ein juristisches Verfahren gegen sie geben. Die Zukunft dieser Bank steht auf dem Spiel. Die Arbeitsplätze vieler Unbescholtener sind in Gefahr wegen der Rücksichtslosigkeit der Bank. Sie müssen ihre Kultur in Ordnung bringen, wir brauchen eine Bank, der man trauen kann. Der Amerikaner Bob Diamond arbeitete seit 1996 bei Barclays, leitete lange die Investmentsparte und wurde Anfang letzten Jahres Vorstandschef."
In der City, dem Finanzdistrikt Londons, ist die Stimmung schlecht. Der Investment-Banker Justin Uruquart Stewart erklärte in der BBC:
"Im Moment ist die City sehr aufgebracht über das, was passiert. Denn es geht im Kern um das, wofür wir stehen, und das sind Verantwortung und Integrität. Die City lebt von Vertrauen. Und wenn man den Geschäften nicht trauen kann, dann schadet das nicht nur im Inland, sondern auch international."
Seit Monaten laufen in den USA und Großbritannien Untersuchungen gegen eine ganze Reihe von Großbanken, darunter auch die Deutsche Bank. Dabei geht es um den Vorwurf der Manipulation des weltweit gültigen Interbanken-Zinssatzes Libor. Dieser Zinssatz wird täglich in London festgelegt und dient als Referenz für Kredite von Privatleuten und Unternehmen. Insgesamt sind Finanzprodukte im Gesamtvolumen von 360 Billionen Dollar von diesem Zinssatz davon betroffen.