Unter strengen Hygieneauflagen starten viele Skigebiete in Österreich am 24. Dezember in die Wintersaison. So ist wegen des Coronavirus das Tragen von besonders wirksamen FFP2-Masken für alle Skifahrer über 14 Jahre Pflicht, wenn sie sich in Gondeln aufhalten oder anstehen. Die Schutzmaßnahme ist nicht unumstritten.
In Ischgl, das einst als Corona-Hotspot galt, haben sich die Verantwortlichen gegen den Saisonstart entschieden. Grund ist der grenzüberschreitende Charakter des Skigebiets. Wer in die Schweiz hinüberfährt, muss bei der Rückkehr auf die Piste nach Österreich laut Vorschrift in Quarantäne. Clemens Verenkotte, Deutschlandfunk-Korrespondent in Wien, erklärt, welche Maßnahmen gelten und wo die Probleme liegen.
- Wie sehen die Auflagen für die Skigebiete in Österreich aus?
- Die FFP2-Masken sorgen gerade bei Lift-Betreibern für Kritik. Mit welchen Argumenten?
- Wie wird die Öffnung der Skigebiete in Österreich in der Bevölkerung aufgenommen?
- Was hat zu der Entscheidung geführt, die Skigebiete überhaupt zu öffnen?
- Wie bereitet sich das Land auf den dritten Lockdown vor?
- Ab Sonntag will Österreich die ersten Impfungen gegen das Coronavirus anbieten. Wie steht es um die Impfbereitschaft?
Erstens: Alle, die in den nächsten Tagen und Wochen hier Ski fahren wollen, brauchen jeweils eine FFP2-Maske, sofern sie denn über 14 Jahre alt sind – das ist eine Bedingung, um in Gondeln und auch in abgedeckten Liften fahren zu können.
Zweitens wird an den Stationen auf Abstandsregelung geachtet, einige Skigebiete haben dafür Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eingestellt.
Die Verpflegung für Skifahrer könnte problematisch werden: Die meisten Skihütten, die nicht auf öffentlichen Straßen zu erreichen sind, dürfen kein Essen zum Mitnehmen anbieten.
Der Ungleichbehandlung. Die Seilbahnwirtschaft war vehement dagegen, dass man FFP2-Masken ausgerechnet in Gondeln und Liften vorschreibt. Man verweist auf Wien, dort würden beispielsweise auch Menschen in der U-Bahn fahren und bräuchten keine FFP2-Masken. Einige Liftbetreiber haben angekündigt, das juristisch klären zu lassen, unter anderem einer der einflussreichen Salzburger Liftbetreiber, Erich Egger. Er sagt, die Vorschrift sei eigentlich verfassungswidrig.
Man erwartet einen erheblichen Ansturm. In Niederösterreich, dem von Wien aus nächstgelegenen Skigebiet, erhält man nur mit Online-Voranmeldung, also mit einem gültigen Ticket oder einer Reservierung Zutritt zum Skigebiet. Das ist ein Indiz dafür, dass wohl sehr viele Österreicher von dem Angebot Gebrauch machen werden.
Übrigens: Wer aus dem dem Ausland kommt, muss erstmal für zehn Tage in Quarantäne.
Das war eine sehr umstrittene Geschichte. Skitourismus hat natürlich für Österreichs Wirtschaft ein ganz erhebliches Ausmaß, gerade für die westlichen Bundesländer wie Vorarlberg, Tirol, Salzburg. Daher war der Druck der größtenteils ÖVP-regierten Bundesländer im Westen massiv. Es hieß auch, man wolle der einheimischen Bevölkerung oder auch den Tagestouristen die Möglichkeit geben, die zum Teil buchstäblich vor der eigenen Haustür befindlichen Skilifte in Anspruch nehmen zu können.
Die Bundesregierung hat weitere Finanzhilfen für die Betriebe, Geschäfte und Dienstleister, die schließen müssen, angekündigt - beispielsweise für Friseurgeschäfte. Das ist mit erheblichen Neuverschuldungen verbunden, wie in vielen anderen Ländern auch. In Österreich rechnet man inzwischen mit Neuverschuldungen von 50 bis 60 Milliarden Euro.
Darüberhinaus gilt es zu kontrollieren, dass diese harten Auflagen, die unter anderem auch eine Ausgangsbeschränkung tagsüber vorsehen, dass diese Ausgangsbeschränkungen auch über Silvester eingehalten werden.
Darüberhinaus gilt es zu kontrollieren, dass diese harten Auflagen, die unter anderem auch eine Ausgangsbeschränkung tagsüber vorsehen, dass diese Ausgangsbeschränkungen auch über Silvester eingehalten werden.
Ab Sonntag will Österreich die ersten Impfungen gegen das Coronavirus anbieten. Wie steht es um die Impfbereitschaft?
Diejenigen, die unter anderem geimpft werden sollten - also das Pflegepersonal in Pflege- und Altersheimen - die sind sehr, sehr skeptisch. Nach einer Umfrage vom 24. Dezember wollen nur 15 bis 20 Prozent des Pflegepersonals diese Impfung in Anspruch nehmen. Gerade bei denen, die durch ihre Arbeitstätigkeit besonders betroffen sind, besteht also erhebliche Aufklärungsbedarf.