Am 8. Februar beginnt die alpine Ski-Weltmeisterschaft in Cortina d'Ampezzo, in den Dolomiten. Zuschauer werden sich die Rennen nicht ansehen können. Daran habe man sich schon gewöhnt, sagt Christof Innerhofer, italienischer Spezialist für die schnellen Disziplinen Super G und Abfahrt. Dennoch ist es für ihn besonders bitter: "Es ist natürlich sehr schade, weil ich ja eine Stunde weg von Cortina wohne und natürlich viele Fans dort gern gekommen wären: Mir die Daumen zu drücken, anzufeuern. Und das ist das, was mir am meisten leid tut, dass das leider nicht möglich ist."
Innerhofer wurde Anfang Januar positiv auf das Coronavirus getestet, er weiß bis heute nicht, wo er sich infizierte. Das sei ein Schock gewesen. Und obwohl er einen eher milden Verlauf der Krankheit erlebte, sei es eben keine Grippe. Innerhofer spürt immer noch deutliche Auswirkungen: "Mein Körper ist leider noch nicht so fit, wie er vorher war." Die Lungenleistung sei bei Tests um mehr als dreißig Prozent schlechter und der Körper regeniere schlechter, erklärt Innerhofer: "Mein Gefühl ist einfach, dass mein Körper Mühe hat, Laktat abzubauen. Meine Lunge hat Mühe, die Leistung zu bringen, die sie gewohnt war. Und dadurch hat man auch einen höheren Puls, weil das Herz ausgleicht, was die Lunge schlechter macht."
Für Skifahrer eine kleine Katastrophe, für Ausdauersportler eine Vollkatastrophe
Innerhofer hat mit seiner Disziplin allerdings noch Glück, denn er könne zwei Minuten lang die Zähne zusammenbeißen: "Natürlich ist das eine kleine Katastrophe für einen Skifahrer. Für einen Ausdauersportler wäre das eine Vollkatastrophe." Nun trainiert er weniger, um sich zu erholen und bei den Rennen fit zu sein.
Er habe nun noch mehr Angst vor dem Virus sagt Innerhofer. Einerseits, weil er die Folgen einer Infektion besser nachvollziehen könne, andererseits, weil es so leicht übertragen werde. Er sei vorher schon sehr vorsichtig gewesen, sei es jetzt noch mehr.