"Ich bin mit mir im Reinen, im Klaren: Ich glaube es ist die richtige Entscheidung; fürs Team, für mich persönlich, für die Familie", sagt Werner Schuster über seinen Abschied. Sein aktueller Topathlet Markus Eisenbichler ist zum Abschied beim Skifliegen in Planica Dritter geworden. Sieger war, wie in diesem jahr so häufig, der Japaner Ryoyu Kobayashi. Dem bescheinigt Schuster die Möglichkeiten für eine längerfristige Vormachtsstellung.
Für seine gesamte Zeit als deutscher Trainer hebt Schuster einen Springer besonders hervor, der aktuell verletzt ist: "Severin Freund steht sinnbildlich für diese Ära. Mit dem habe ich auch die größten Erfolge gefeiert. (…) Im Schatten von Severin hat das System gegriffen und konnten sich andere Springer entwickeln, etablieren." Freund habe die Generation nach erfolgreichen Springern wie Martin Schmitt geprägt. Seine starke Persönlichkeit sei sehr wichtig gewesen.
Dabei war Schusters Anfang als Bundestrainer durchaus schwierig: "Es war nicht immer so einfach, wie es jetzt erscheint. Es war eine große Herausforderung für einen jungen, nicht sonderlich namhaften Trainer, der aus dem Jugendbereich kommt, so einen großen Verband zu übernehmen und aufzubauen."
Sehr positiv spricht Schuster über die Rückendeckung des Verbandes. Der ganze Sport Skispringen habe sich in den letzten Jahren stark verändert. Schuster fasst das so zusammen. "Es ist noch weiter weggekommen vom Draufgängertum zum Präzisionssport."
Ein Problem sieht er allerdinsg für das Skispringen: Der Sport müsse aufpassen, dass nicht noch weitere Nationen keine guten Springer mehr in den Weltcup brächten. Das Problem dabei sieht Schuster in aufwändigen und teuren Anlagen und der Finanzierung des Umfelds. Skispringen lebe aber auch von der Vielfalt.
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