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Skylab-Absturz

Die Internationale Raumstation ISS ist nicht die erste amerikanische Langzeit-Präsenz im Weltraum. Schon einmal - in den 1970er Jahren - hielten sich amerikanische Astronauten insgesamt fast sechs Monate an Bord einer Raumstation auf. Sie trug den programmatischen Namen Skylab - Himmelslabor.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Skylab war auf der Basis einer leeren Raketenstufe entwickelt worden. Da die letzten drei Apollo-Flüge zum Mond gestrichen wurden, blieben drei Apollo-Kapseln und drei Oberstufen der Saturn-V-Rakete übrig. Eine dieser Oberstufen wurde zu einem Labor ausgebaut und mit einem Kopplungsadapter sowie einer Ausstiegsluke ausgestattet.

    Hinzu kam eine spezielle Teleskopmontierung mit zwei Sonnenteleskopen. So stand den jeweils drei Astronauten an Bord ein Wohn- und Arbeitsraum von 18 Metern Länge und mehr als 6 Metern Durchmesser zur Verfügung - selbst die russische Mir-Station bot später nicht soviel Platz.

    Insgesamt drei Besatzungen nutzten Skylab für medizinische und werkstofftechnische Versuche unter Schwerelosigkeit sowie für Beobachtungen der Sonne. Die erste Mannschaft blieb 28 Tage an Bord, die zweite 59 und die dritte 84 Tage.

    Danach wurde Skylab, das die Erde in einer Höhe von 440 Kilometern umrundete, auf eine höhere Bahn befördert, um einen baldigen Absturz zu verhindern. Weil sich die Vorbereitungen für weitere Sicherungsaktionen jedoch verzögerten, sackte Skylab in den folgenden Jahren immer weiter ab und stürzte schließlich heute vor 30 Jahren vor der Westküste Australiens ins Meer.


    Die Raumstation Skylab

    Skylab-Absturz bei spiegel.de