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Smart Home
Das Wohnen der Zukunft

Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause die richtige Temperatur in der Wohnung einstellen, dem Küchengerät sagen, was es zu essen gibt, beim Lieferservice Zutaten bestellen und die Wäsche automatisch zu einem kostengünstigen Zeitpunkt waschen lassen - das alles könnte möglich sein im Smart Home.

Von Jan Rähm |
    Eine Frau liegt in einem Bett und verändert mit einer Handbewegung das Licht. Die Technik wird in dem Prototyp eines Smart Home in Fuenterrabia in Spanien.
    Endlich Feierabend! Nichts wie rein ins – natürlich vernetzte – Elektroauto und ab nach Hause. Das weiß spätestens, seit ich eingestiegen bin, dass es nun nicht mehr lange dauert, bis ich an der Wohnungstür, nein nicht den Schlüssel ins Schloss stecke, sondern den elektronischen Token vor das ebenfalls elektronische Türschloss halte. Während ich mir also noch meinen Weg bahne durch den Feierabendverkehr, bringen daheim die vernetzten Heizkörperthermostate die Zimmer auf Wohlfühltemperatur. Doch halt, was gibt es denn zum Abendessen? Ein schneller Blick in den Kühlschrank klappt, weil auch der mit meinem Smartphone vernetzt ist. Das moderne Telefon ist sowieso die Stelle, an der alle möglichen Informationen aus meinem smarten Zuhause zusammenkommen. Man braucht nur die passende App, verspricht Roland Stehle, Pressesprecher des Unternehmens gfu. Heutzutage ist es nicht mehr die Ausnahme, dass…
    "… man also über Smartphones und Tablet-PCs Informationen zu dem Zustand der Geräte bekommt, dass auf der anderen Seite auch die Geräte über das Internet zum Service beispielsweise Informationen übermitteln können bei Störungen und dass man beispielsweise auch für Herde entsprechend zusätzliche Rezepte abrufen kann. Das sind alles so diese Dinge, die mittlerweile Einzug halten."
    Lieferdienst schickt Zutaten fürs Wunschgericht
    Ja die Rezepte. Ich suche mir mein Wunschgericht für das Abendessen aus, der Einkaufszettel wird direkt generiert und dem Lieferdienst geschickt. Mit etwas Glück kommen meine Einkäufe mit mir zusammen daheim an. Dort weiß meine Küchenmaschine auch schon, was gekocht wird. Sie hat das Rezept ebenfalls elektronisch bekommen. Die Küche ist Teil meines Smart Homes. Was sich hinter dem Begriff verbirgt, erklärt Alexander Mattheus vom Verband der Elektrotechnik kurz VDE.
    "Smart Home bedeutet die intelligente Heimvernetzung, wo dann später viele verschiedene Firmen über viele verschiedene Kommunikationswege zusammen kommunizieren und über eine zentrale Steuereinheit, das Smart-Home-Gateway, dann gesteuert und kontrolliert werden."
    "Haussteuerung" vor "Smart Home"
    Die Anfänge des Smart Home, also des intelligenten Zuhauses, reichen bereits einige Jahre zurück. Damals hießen die Systeme einfach noch Haussteuerung und kontrollierten Rollladen, Licht und Heizung. Heute kann die Technik mehr, vor allem, heute vernetzt die Technik die einzelnen Bestandteile mit- und untereinander. Ein Beispiel gibt Jan Larink, Produktmanager für Smart-Home-Geräte beim Berliner Elektronikhersteller AVM.
    "Ein ganz einfacher Fall ist eigentlich, wenn man zum Beispiel schon mit zwei Einkaufstüten unter den Armen nach Hause kommt und man hat Bewegungsmelder und das Licht schaltet sich einfach von alleine ein, ohne dass man irgendwie nach dem Lichtschalter tasten muss."
    Ich nähere mich der Wohnung. Meine smarte Uhr checkt meine Stimmung und informiert die Unterhaltungselektronik. Die wählt die passenden Songs und stellt auch gleich ein passendes Filmprogramm für den Abend bereit. Darum muss ich mich nicht mehr sorgen. Auch der Haushalt macht sich inzwischen fast von allein. Der Saugroboter hält die Böden rein, und meine Waschmaschine die Klamotten sauber. Nur das Falten von T-Shirts, Hemden und Hosen muss sich noch selbst übernehmen. Alles andere macht die Maschine allein: Sie erkennt mit Sensoren, was gerade gewaschen werden soll und wann der Zeitpunkt dafür besonders günstig ist. Die Maschine tauscht sich nämlich einerseits über den intelligenten Stromzähler Smart Meter mit dem Energielieferanten aus, der sagt ihr, wann der Strom billig ist, und andererseits ist es mit meinem Smartphone verbunden. Das kennt meinen Tagesrhythmus. Und deswegen weiß es auch: Jetzt ist wirklich Feierabend. Mit dem frisch gekochten Essen geht‘s ab auf die Couch. TV-Programm, Licht und Abwasch: Darum kümmert sich die Technik und ich kann entspannen.