US-Präsidentschaft
So läuft die Amtseinführung von Donald Trump ab

Am frühen Abend deutscher Zeit wird Donald Trump erneut zum Präsidenten ernannt, dem 47. in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Angesichts klirrender Kälte in Washington findet die Zeremonie nicht wie üblich vor dem Kapitol statt, sondern in der Rotunde des Kongressgebäudes.

    Blick auf das weiße Kapitol in Washington mit Kuppeldach. Im Vordergrund ein See und blätterlose Bäume.
    Das Kapitol in Washington vor der Amtseinführung von Donald Trump. Der künftige US-Präsident wird dieses Mal aufgrund des Wetters drinnen vereidigt. (IMAGO / CTK Photo / IMAGO / Naegele Eliska)
    Zuletzt hatte es dies 1985 bei der Amtseinführung von Ronald Reagan gegeben.

    Der Eid

    Die US-Verfassung schreibt vor, dass die Amtszeit jedes neuen oder wiedergewählten Präsidenten am 20. Januar um 12 Uhr mittags beginnt - das ist 18 Uhr deutscher Zeit. Im Kapitol, das Trumps Anhänger vor vier Jahren stürmten, schwören Vizepräsident J.D. Vance und Trump vor dem Obersten Richter John Roberts den Amtseid. Mit 78 Jahren und sieben Monaten ist der Republikaner der älteste US-Präsident, der je vereidigt wurde. Sein Vorgänger Joe Biden war bei der Amtseinführung fünf Monate jünger. Anschließend hält Trump seine Antrittsrede, in der er seine Pläne für die nächsten vier Jahre darlegt.

    Die Gäste

    Als Ehrengäste hat Trump mehrere Tech-Unternehmer eingeladen, die neben anderen Prominenten und den künftigen Ministern zugegen sein werden. Mit dabei sind laut Medienberichten Elon Musk, der reichste Mensch der Welt und enge Berater Trumps, Amazon-Gründer Jeff Bezos, Meta-Chef Mark Zuckerberg sowie der Tiktok-Chef Shou Chew. Trump hatte im Wahlkampf von der Desinformation profitiert, die auf Online-Plattformen verbreitet wurde.
    Alle lebenden ehemaligen Präsidenten - Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton - nehmen an der Amtseinführung teil, von den ehemaligen First Ladys kommt Michelle Obama nicht. Der scheidende Staatschef Biden wird dabei sein, obwohl sich Trump 2021 geweigert hatte, zu dessen Amtsantritt zu erscheinen.
    Ausländische Staats- und Regierungschefs stehen traditionell nicht auf der Gästeliste. Trump hat dennoch Rechtspopulisten wie den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni sowie den argentinischen Präsidenten Javier Milei eingeladen. Ob sie tatsächlich kommen werden, ist unklar. Auch Chinas Staatschef Xi Jinping erhielt eine Einladung, Peking schickt jedoch den Vizepräsidenten Han Zheng.
    Zugesagt haben der Co-Vorsitzende der AfD Tino Chrupalla und die AfD-Fraktionsvize Beatrix von Storch sowie der britische Rechtspopulist Nigel Farage.

    Die Zuschauer

    Normalerweise versammeln sich zahlreiche Schaulustige auf der National Mall, um der Vereidigung zumindest aus der Ferne beizuwohnen. Nach der Verlegung der Zeremonie ins Kapitol soll diese nun live in die Capitol One Arena in Washington übertragen werden, in die allerdings nur gut 20.000 Menschen hineinpassen. Trump kündigte an, nach seiner Vereidigung dort auftreten zu wollen.

    Die Sicherheitsvorkehrungen

    Nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf Trump im Wahlkampf gelten strengere Sicherheitsvorkehrungen als bei früheren Amtseinführungen. Etwa 25.000 Polizisten und Soldaten wurden mobilisiert, das Weiße Haus, das Kapitol und Teile der Pennsylvania Avenue sind bereits von Sicherheitszäunen umgeben.
    Die Behörden rechnen damit, dass die Demonstrationen gegen Trump deutlich kleiner ausfallen werden als bei der ersten Amtseinführung, als Hunderttausende gegen den neuen Präsidenten protestierten.

    Die Musik

    2017 hatte Trump noch Schwierigkeiten, Stars zu finden, die bei seiner Amtseinführung auftreten wollten. Nun wird die bekannte Country-Sängerin Carrie Underwood "America the Beautiful" singen. Lee Greenwood trägt die patriotische Hymne "God Bless the USA" vor, die auch im Wahlkampf ständig zu hören war. Bei den drei offiziellen Bällen zum Amtsantritt werden The Village People sowie Country-Musiker wie Jason Aldean, Rascal Flatts und Gavin DeGraw auf der Bühne stehen.

    Erste Amtshandlungen

    Trump kündigte an, bereits am ersten Tag als Präsident eine Rekordzahl an Dekreten unterzeichnen zu wollen, mit denen unter anderem Maßnahmen der Regierung Biden rückgängig gemacht werden sollen.
    Auch um die Kurzvideo-Plattform Tiktok wollte sich Trump schnellstmöglich kümmern. Doch sie ist bereits wieder online gegangen. Als Begründung für den Schritt verwiesen die Betreiber auf Trumps Zusicherung, zunächst keine Strafen für die US-Dienstleister der Plattform zu verhängen.

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    (mit Material von AFP)
    Diese Nachricht wurde am 20.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.