Studie
So viele Frauen in Aufsichtsräten wie noch nie

Der Frauenanteil in den Kontrollgremien deutscher Börsenunternehmen ist einer aktuellen Untersuchung zufolge so hoch wie noch nie. Laut dem Women-on-Board-Index der Organisation "Frauen in die Aufsichtsräte" sind in den Aufsichtsräten der 180 untersuchten Konzerne 37,3 Prozent der Stellen mit Frauen besetzt.

    Eine Frau steht zwischen Männern, man sieht die Rückansicht.
    Es gibt so viele Frauen unter den Aufsichtsräten wie nie zuvor. (Archivbild) (dpa / picture-alliance / Karl-Josef Hildenbrand)
    Betrachtet wurden die Firmen aus der Dax-Familie sowie weitere börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen. Die Frauenquote in den Aufsichtsräten der 180 Konzerne hatte 2023 noch bei 35,3 Prozent gelegen.
    Die Studie bildet den Stand der Besetzungen im Mai 2024 ab. Im Juni und Juli seien noch sechs weibliche Führungskräfte in den Vorständen hinzugekommen. Von Parität in den Chefetagen seien die meisten Unternehmen aber noch immer weit entfernt, hieß es.

    30-Prozent-Quote für Aufsichtsräte seit 2016

    Für den Frauenanteil in den Chefetagen großer Konzerne gibt es seit einigen Jahren gesetzliche Vorgaben. Eine verbindliche Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten gilt seit 2016 und betrifft laut der Organisation 104 der 180 betrachteten Unternehmen. 
    Seit Sommer 2022 müssen außerdem in Firmen mit Vorständen, die mehr als drei Mitglieder haben, mindestens eine Frau und ein Mann vertreten sein (Mindestbeteiligungsgebot). Das Gesetz sieht dies bislang allerdings nur für börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen mit mehr als 2.000 Beschäftigten vor. Das betreffe 65 der untersuchten Konzerne. 
    Keine einzige Frau im Vorstand hatten den Angaben zufolge 65 der untersuchten Unternehmen, im Vorjahr habe die Zahl noch bei 71 gelegen.
    Diese Nachricht wurde am 22.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.