
Im Zuge der bislang einzigen Feuerpause im Gaza-Krieg waren im November 2023 105 Geiseln sowie 240 inhaftierte Palästinenser freigekommen. Im Rahmen des neuen Abkommens sollen nach israelischen Angaben in der ersten Phase 33 Geiseln aus der Gewalt der Hamas freikommen, darunter Kinder, Frauen - einschließlich Soldatinnen - sowie Männer über 50 Jahre, Verwundete und Kranke.
Nach planmäßigem Ablauf der ersten Phase sollen am 16. Tag nach Inkrafttreten der Vereinbarung Verhandlungen über eine zweite Phase beginnen. Diese sieht die Freilassung der übrigen lebenden Geiseln sowie die Überführung der sterblichen Überreste Getöteter vor. Im Gegenzug würden militante Palästinenser, die wegen Mordes oder tödlicher Angriffe verurteilt wurden, freigelassen, wobei die Anzahl von der Zahl der noch lebenden Geiseln abhänge.
Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen in mehreren Stufen
Das Abkommen sieht den Angaben zufolge auch einen schrittweisen Truppenrückzug Israels vor. Die Streitkräfte sollen aber im Grenzgebiet stationiert bleiben, um israelische Städte und Dörfer zu schützen.
Zusätzlich sind Sicherheitsvorkehrungen am sogenannten Philadelphi-Korridor entlang der südlichen Grenze des Streifens vorgesehen, von dem sich Israel nach den ersten Tagen der Vereinbarung teilweise zurückziehen soll. Unbewaffnete Bewohner des nördlichen Gazastreifens sollen zurückkehren dürfen, wobei ein Mechanismus sicherstellen soll, dass keine Waffen dorthin gebracht werden. Die israelischen Truppen müssten sich auch aus dem Netzarim-Korridor im Zentrum des Gazastreifens zurückziehen.
Mehr humanitäre Hilfe
Die Hilfe für die Bewohner des Gazastreifens soll massiv aufgestockt werden. Details sind bislang nicht bekannt.
Künftige Verwaltung des Gazastreifens
Die Frage der künftigen Verwaltung des Gazastreifens bleibt einer der größten Streitfragen. Das Thema wurde in der aktuellen Gesprächsrunde ausgeklammert. Israel schließt jegliche Beteiligung der Hamas an der Verwaltung kategorisch aus und lehnt auch eine Einbindung der Palästinenser-Regierung aus dem Westjordanland ab.
Die internationale Gemeinschaft fordert eine palästinensische Verwaltung. Einem Medienbericht zufolge wird US-Außenminister Blinken noch heute einen Plan für den Wiederaufbau und die Verwaltung des Gazastreifens nach Kriegsende vorlegen.
Diese Nachricht wurde am 14.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.