"I regard myself as a soldier, though a soldier of peace.”"
Als Soldat hat sich Mahatma Gandhi selbst bezeichnet, allerdings als Soldat des Friedens. Gewaltlosigkeit war das Lebensprinzip des Führers der indischen Unabhängigkeitsbewegung. In seinem Spielfilm "Gandhi" lässt Richard Attenborough seinen Protagonisten die Strategie des zivilen Ungehorsams erklären.
""Nicht nur Generäle sind in der Lage, Feldzüge zu planen. Die Aufgabe eines Bürgerrechtlers besteht darin, zu provozieren. Und wir werden so lange provozieren, bis sie irgendwann reagieren oder das Gesetz ändern. Nicht sie kontrollieren uns, sondern wir sie. Darin liegt die Stärke des unbewaffneten Widerstandes."
Gandhis ziviler Ungehorsam richtete sich gegen die britische Kolonialherrschaft und 1930 insbesondere gegen das Verbot für Inder, Salz zu gewinnen und zu verkaufen. Dieses lukrative Geschäft hatte England für sich selbst reserviert. Um ein Zeichen gegen das britische Salzmonopol zu setzen, begab sich der 61-jährige Gandhi zu Fuß mit einigen Anhängern auf die fast 400 Kilometer lange Reise, von seinem Ashram Ahmedabat im Westen Indiens Richtung Süden bis zum Meer.
So zeigte er seine Verbundenheit mit den kleinen Leuten. Als er nach über drei Wochen, am 5. April 1930, den Küstenort Dandi nördlich von Bombay erreichte, hatten sich ihm gut 50.000 Menschen angeschlossen, Hindus und Moslems friedlich vereint in gemeinsamer Sache. Durch diesen "Salzmarsch", wie er später genannt wurde, war eine Volksbewegung entstanden, die die Weltpresse nicht übersehen konnte.
Am nächsten Tag, nach dem Morgengebet, sammelte Gandhi einige Brocken Salz vom Strand und forderte dann die Bevölkerung auf, es ihm nachzutun.
"Der Mensch braucht Salz, wie er Luft und Wasser braucht. Dieses Salz stammt aus dem Indischen Ozean. Und ich meine, jeder Inder darf es für sich beanspruchen."
Millionen von Indern brachen in den folgenden Wochen die Salzgesetze, sie produzierten ihr eigenes Salz und verkauften es. Über 50.000 kamen daraufhin ins Gefängnis; auch Gandhi wurde verhaftet. Doch seine Strategie des gewaltfreien Widerstands, Satyagraha, ging weiter. Der United-Press-Korrespondent Webb Miller war Augenzeuge, als 2500 Demonstranten die Salzwerke von Dharasana übernehmen wollten.
"Auf ein Kommandowort stürzte sich plötzlich eine große Meute einheimischer Polizisten auf die vorrückenden Marschierer, und ein Hagel von Schlägen ging auf ihre Köpfe nieder. Nicht ein einziger Marschierer erhob auch nur einen Arm, um die Schläge abzuwehren. Von dort aus, wo ich stand, konnte ich das Übelkeit erregende Krachen der Knüppel auf ungeschützte Schädeldecken hören. Die bisher verschont Gebliebenen marschierten, ohne aus ihren Reihen auszubrechen, still und verbissen vorwärts, bis auch sie niedergemacht wurden."
Obwohl die Briten versucht hatten, Miller an der Verbreitung seines Berichtes zu hindern, erschien er weltweit in über 1000 Zeitungen. Die friedfertige Entschlossenheit der Unabhängigkeitskämpfer ließ das brutale Vorgehen der Kolonialmacht umso unangemessener erscheinen. Das New Yorker "Time Magazine" kürte Gandhi zum Mann des Jahres 1930 und verglich seinen Salzmarsch mit der Boston Tea Party, die am Anfang des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes stand. In Deutschland wurde die englische Politik auf der Kabarettbühne verspottet:
"Auch England hat zum Beispiel die größten Sorgen wohl. Es geht um den Profit. Ach es geht ums Monopol. Und deshalb steht in Indien vor jedem Salz-Depot ein Polizist und ruft: No go! Gandhi, Gandhi, sei doch nicht so hart."
1931 wurde Gandhi aus der Gefangenschaft entlassen und zu Gesprächen mit dem britischen Vizekönig in Indien geladen. Die Briten verkündeten eine Generalamnestie und die Inder durften von nun an ihr eigenes Salz produzieren. So hatte Gandhi vorgeführt, wie man der Kolonialmacht mit gewaltfreiem Widerstand trotzen kann. Mit dem Salzmarsch hat er die zerstrittenen Völker und Religionen auf dem indischen Subkontinent erstmals friedlich vereint. So war die Salzsatyagraha ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Indiens Unabhängigkeit 1947.
Als Soldat hat sich Mahatma Gandhi selbst bezeichnet, allerdings als Soldat des Friedens. Gewaltlosigkeit war das Lebensprinzip des Führers der indischen Unabhängigkeitsbewegung. In seinem Spielfilm "Gandhi" lässt Richard Attenborough seinen Protagonisten die Strategie des zivilen Ungehorsams erklären.
""Nicht nur Generäle sind in der Lage, Feldzüge zu planen. Die Aufgabe eines Bürgerrechtlers besteht darin, zu provozieren. Und wir werden so lange provozieren, bis sie irgendwann reagieren oder das Gesetz ändern. Nicht sie kontrollieren uns, sondern wir sie. Darin liegt die Stärke des unbewaffneten Widerstandes."
Gandhis ziviler Ungehorsam richtete sich gegen die britische Kolonialherrschaft und 1930 insbesondere gegen das Verbot für Inder, Salz zu gewinnen und zu verkaufen. Dieses lukrative Geschäft hatte England für sich selbst reserviert. Um ein Zeichen gegen das britische Salzmonopol zu setzen, begab sich der 61-jährige Gandhi zu Fuß mit einigen Anhängern auf die fast 400 Kilometer lange Reise, von seinem Ashram Ahmedabat im Westen Indiens Richtung Süden bis zum Meer.
So zeigte er seine Verbundenheit mit den kleinen Leuten. Als er nach über drei Wochen, am 5. April 1930, den Küstenort Dandi nördlich von Bombay erreichte, hatten sich ihm gut 50.000 Menschen angeschlossen, Hindus und Moslems friedlich vereint in gemeinsamer Sache. Durch diesen "Salzmarsch", wie er später genannt wurde, war eine Volksbewegung entstanden, die die Weltpresse nicht übersehen konnte.
Am nächsten Tag, nach dem Morgengebet, sammelte Gandhi einige Brocken Salz vom Strand und forderte dann die Bevölkerung auf, es ihm nachzutun.
"Der Mensch braucht Salz, wie er Luft und Wasser braucht. Dieses Salz stammt aus dem Indischen Ozean. Und ich meine, jeder Inder darf es für sich beanspruchen."
Millionen von Indern brachen in den folgenden Wochen die Salzgesetze, sie produzierten ihr eigenes Salz und verkauften es. Über 50.000 kamen daraufhin ins Gefängnis; auch Gandhi wurde verhaftet. Doch seine Strategie des gewaltfreien Widerstands, Satyagraha, ging weiter. Der United-Press-Korrespondent Webb Miller war Augenzeuge, als 2500 Demonstranten die Salzwerke von Dharasana übernehmen wollten.
"Auf ein Kommandowort stürzte sich plötzlich eine große Meute einheimischer Polizisten auf die vorrückenden Marschierer, und ein Hagel von Schlägen ging auf ihre Köpfe nieder. Nicht ein einziger Marschierer erhob auch nur einen Arm, um die Schläge abzuwehren. Von dort aus, wo ich stand, konnte ich das Übelkeit erregende Krachen der Knüppel auf ungeschützte Schädeldecken hören. Die bisher verschont Gebliebenen marschierten, ohne aus ihren Reihen auszubrechen, still und verbissen vorwärts, bis auch sie niedergemacht wurden."
Obwohl die Briten versucht hatten, Miller an der Verbreitung seines Berichtes zu hindern, erschien er weltweit in über 1000 Zeitungen. Die friedfertige Entschlossenheit der Unabhängigkeitskämpfer ließ das brutale Vorgehen der Kolonialmacht umso unangemessener erscheinen. Das New Yorker "Time Magazine" kürte Gandhi zum Mann des Jahres 1930 und verglich seinen Salzmarsch mit der Boston Tea Party, die am Anfang des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes stand. In Deutschland wurde die englische Politik auf der Kabarettbühne verspottet:
"Auch England hat zum Beispiel die größten Sorgen wohl. Es geht um den Profit. Ach es geht ums Monopol. Und deshalb steht in Indien vor jedem Salz-Depot ein Polizist und ruft: No go! Gandhi, Gandhi, sei doch nicht so hart."
1931 wurde Gandhi aus der Gefangenschaft entlassen und zu Gesprächen mit dem britischen Vizekönig in Indien geladen. Die Briten verkündeten eine Generalamnestie und die Inder durften von nun an ihr eigenes Salz produzieren. So hatte Gandhi vorgeführt, wie man der Kolonialmacht mit gewaltfreiem Widerstand trotzen kann. Mit dem Salzmarsch hat er die zerstrittenen Völker und Religionen auf dem indischen Subkontinent erstmals friedlich vereint. So war die Salzsatyagraha ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Indiens Unabhängigkeit 1947.